- Standgerüst: Von allen vier Testkandidaten hat DeLaval das massivste Standgerüst im Angebot. Das ist bei 2x24 Melkplätzen aufgrund der Länge aber auch nötig. Sechs Querstreben und 3 Zoll-Standrohre sorgen für Stabilität. Kabel und Elektronik sind in einem Edelstahlkanal verstaut. Die Milchleitung, Pulsatoren etc. sind unterhalb des Melkstandes im Keller installiert (Unterflur). Das erleichtert den Service und auch die Milchleistungsprüfung. Zudem ist die Technik geschützt und der komplette Melkstand wirkt sehr aufgeräumt. Dieser „Luxus“ hat allerdings seinen Preis.
- Ein- und Austrieb: Die Tore sind stabil und groß dimensioniert. Der Schnellaustrieb fährt nach oben. Dabei schlagen die Einweisbügel herum. Hartgummi-Puffer verhindern, dass Metall auf Metall schlägt. Die Geräuschbelastung durch das Aneinanderschlagen stört aber trotzdem.
Die Kühe verlassen den Melkplatz relativ schnell. Im Rücklauf bleiben sie aber oft stehen. Denn der Melkstandboden ist bereits nach zwei Jahren spiegelglatt. Der Betriebsleiter will ihn noch dieses Jahr aufrauen lassen.
- Vorarbeiten: Entwässern, Filterwechsel etc. ist Firmen-Standard. Die Melkzeuge lassen sich halbseitig zentral bereitschalten. Die Entnahme der Melkzeuge aus der Spülaufnahme erfolgt automatisch per Knopfdruck. Gut sind die Spülaufnahmen platziert: Mit einem Handgriff lassen sich alle Spülaufnahmen einer Melkstandseite hin- und herschwenken. Sie lassen sich zum Spülen herausziehen und beim Melken einklappen. So stören sie nicht und bleiben sauber.
- Melken: Die Erreichbarkeit und Sicht auf das Euter ist gut – trotz Edelstahl-Verkleidungen und Kotblech. Der Testbetrieb melkt mit Melkzeug MC 73, das vor allem in den USA verbreitet ist. Auf unserem Testbetrieb haben die meisten Melker mit dem „Mexikaner-Griff“ angesetzt, das heißt sie hängen alle vier Melkbecher gleichzeitig unter das Euter. Zur Zwischendesinfektion ist das Airwash-System integriert. Es beeinträchtigt die Handhabe der Melkzeuge aber nicht.
Die Melker stehen auf einem höhenverstellbaren Flat-Deck-Boden. Das ist bei verschiedenem Melkpersonal und langen Melkzeiten gut. Für eine Unterflur-Anlage ist der Melkstand relativ laut. Unglücklicherweise sind die Pulsatoren direkt vor dem Durchgangsrohr vom Melkstand in den Keller platziert, sodass der Lärm dort durch gelangt.
- Nacharbeiten: Das Einsetzen der Melkzeuge in die Spülkerze ist gewöhnungsbedürftig, klappt dann aber gut. Weil die Technik im Keller montiert ist, lässt sich die Gesamtanlage gut reinigen.