Beim Nutztierkongress „Expertise 2018“ in München diskutierten internationale Tierärzte neue Erkenntnisse aus der Rindergesundheit. top agrar stellt die wichtigsten Themen vor.
Gesundheit vorprogrammiert
Kälber nehmen Durchfallerreger schon kurz nach der Geburt aus der Umgebung auf. Doch auch schon der Geburtsvorgang entscheidet über die weitere Gesundheit des Kalbes. Das zeigen Studien aus der Humanmedizin und erste Hinweise bei Rindern.
Wissenschaftler an der Cornell Universität (New York) fanden heraus, dass die Bakterienflora des Muttertieres die Schleimhäute des Kalbes besiedelt. So finden sich die Bakterien aus der Scheide der Mutter in der Lunge des Kalbes wieder, während sich Bakterien aus dem Kot der Mutter in Pansen und Darm des Kalbes ansiedeln. Dabei können gute und möglicherweise krankmachende Bakterien, wie M. haemolytica, wenn bei der Mutter vorhanden, auf das Kalb übergehen und zu einem späteren Zeitpunkt Mittelohr- und Lungenentzündungen hervorrufen.
Die Bakterienflora der Mutter sollte zu einer stabilen Darmflora des Kalbes beitragen. Die Gabe von Antibiotika kann diese Entwicklung stören: Eine amerikanische Studie betrachtete die mikrobielle Besiedlung des Darms nach Antibiotikabehandlung von neugeborenen Kälbern. Sie fand keinen Unterschied in der Gesamtzahl der Bakterien zu unbehandelten Kälbern. Jedoch kam es zu einer Verschiebung der Bakterienzahl zu mehr potenziellen Pathogenen wie E. coli. Das gilt auch für die Fütterung von Hemmstoffmilch. Die Bakterienflora des Darms kann die Gesundheit des Tieres lebenslang beeinflussen.
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Gesundheit vorprogrammiert
Kälber nehmen Durchfallerreger schon kurz nach der Geburt aus der Umgebung auf. Doch auch schon der Geburtsvorgang entscheidet über die weitere Gesundheit des Kalbes. Das zeigen Studien aus der Humanmedizin und erste Hinweise bei Rindern.
Wissenschaftler an der Cornell Universität (New York) fanden heraus, dass die Bakterienflora des Muttertieres die Schleimhäute des Kalbes besiedelt. So finden sich die Bakterien aus der Scheide der Mutter in der Lunge des Kalbes wieder, während sich Bakterien aus dem Kot der Mutter in Pansen und Darm des Kalbes ansiedeln. Dabei können gute und möglicherweise krankmachende Bakterien, wie M. haemolytica, wenn bei der Mutter vorhanden, auf das Kalb übergehen und zu einem späteren Zeitpunkt Mittelohr- und Lungenentzündungen hervorrufen.
Die Bakterienflora der Mutter sollte zu einer stabilen Darmflora des Kalbes beitragen. Die Gabe von Antibiotika kann diese Entwicklung stören: Eine amerikanische Studie betrachtete die mikrobielle Besiedlung des Darms nach Antibiotikabehandlung von neugeborenen Kälbern. Sie fand keinen Unterschied in der Gesamtzahl der Bakterien zu unbehandelten Kälbern. Jedoch kam es zu einer Verschiebung der Bakterienzahl zu mehr potenziellen Pathogenen wie E. coli. Das gilt auch für die Fütterung von Hemmstoffmilch. Die Bakterienflora des Darms kann die Gesundheit des Tieres lebenslang beeinflussen.