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Der sichere Weg in den Stall

Lesezeit: 3 Minuten

Eine konsequente Personalhygiene schützt den Tierbestand vor Krankheiten. Wir zeigen, was dabei wichtig ist und stellen die Konzepte von zwei Milchviehhaltern vor.


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B ei einer Umfrage der Fachhochschule (FH) Südwestfalen unter 32 Rinderbetrieben gaben 19 Betriebe an, keine Möglichkeit zum Kleidungswechsel für Besucher zu haben oder zu nutzen. Und das obwohl eine weitere Umfrage ergab, dass 91% der 26 bis 35-jährigen Betriebsleiter eine Schleuse für sehr wichtig bzw. eher wichtig halten. Demnach ist zwar das Bewusstsein für die Personalhygiene da, aber an der Umsetzung hapert es.


Dabei sind Tierseuchen wie BHV1 in der Rinderhaltung weiter präsent. „Viele Tierseuchen und auch alltägliche Krankheiten werden von Personen verbreitet“, berichtet Prof. Dr. Marc Boelhauve von der FH Südwestfalen.


Wenig Einheitslösungen


Eine Hygieneschleuse funktioniert mittels einer strikten „Schwarz/Weiß-Trennung“. Auf der schwarzen, unreinen Seite legen Besucher Straßenkleidung und Schuhe ab. Auf der weißen Seite ziehen sie betriebseigene, saubere Kleidung und Stiefel an. Die Seiten sollten durch eine Tür, Bank oder eine Markierung sichtbar getrennt sein (siehe Übersicht). Ein Besucher muss die Schleuse durchlaufen, bevor ein Kontakt mit Tieren oder Betriebswegen stattfindet.


Da selbst beim Stallneubau selten an eine Schleuse gedacht wird, nutzen Milchviehhalter Behelfslösungen – oft dient die Milchkammer oder das Büro als Umkleide. „Das ist im Vergleich zur Schweinehaltung sicherlich keine Lehrbuchlösung, aber immerhin ein erster Schritt, die Personalhygiene auf dem Betrieb kostengünstig zu verbessern“, sagt Tierarzt André Hüting von der Praxis an der Güterstraße in Hamminkeln.


Auch bei der Ausstattung können Landwirte klein beginnen: „Overalls, Stiefel, ein Handwaschbecken mit Seife und Einweghandschuhe gehören für mich zur Minimalausstattung einer Hygieneschleuse“, so Boelhauve. Das bestätigt auch Hüting: „Unsere Kunden haben wir gebeten, für unsere Besuche wenigstens Stiefel und Overalls bereitzustellen. Rund 60% der Betriebe setzen das um“.


Position und Pflege


Gerade bei gewachsenen Betrieben fällt die Platzierung der Umkleide oft schwer. Muss ein Gast erst über den Futtertisch laufen, um die Schuhe zu wechseln, ist das Ziel verfehlt. Die Fahrtwege von Besucherfahrzeugen sollten sich nicht mit Betriebswegen kreuzen. „Am besten weist ein Schild Besucher darauf hin, wo sie das Auto parken und die Stiefel wechseln müssen“, erklärt Hüting.


Jede Hygienemaßnahme ist nur so gut wie ihre Umsetzung. „Da sehe ich beide Seiten in der Pflicht“, sagt Boelhauve. Einerseits muss der Besucher auf seine Sauberkeit achten – besonders nach anderen Tierkontakten. Andererseits sollten Milchviehhalter die Umkleidemöglichkeiten so einrichten, dass Kleidung und Schuhe in verschiedenen Größen vorhanden und sauber sind und das Waschbecken mit Seife und Handtüchern ausgestattet ist.


Zur Vorsorge Verpflichtet


Eine gesetzliche Pflicht für eine Hygieneschleuse in der Rinderhaltung gibt es nicht. Aber laut Tiergesundheitsgesetz muss ein Tierhalter dafür Sorge tragen, dass eine Krankheit weder in den Bestand eingeschleppt, noch ausgetragen wird. Kommt es zu einem Schadensfall auf dem Betrieb, sind Zahlungen der Tierseuchenkasse an die Einhaltung dieser gesetzlichen Bestimmungen gebunden. Wenn der Betriebsleiter nicht ausreichend vorgesorgt hat, können die Behörden die Leistungen kürzen. Die Milchviehhalter Cord Lilie und Henning Lefert haben die Personalhygiene auf ihrem Betrieb auf unterschiedliche Weise verbessert. Beide sind der Meinung, dass Prävention zwar Geld kostet, sich aber gerade im Seuchenfall bezahlt macht. Mehr über die Lösungen der Betriebe lesen Sie auf den folgenden Seiten. ▶


julia.hufelschulte@topagrar.com

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