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Der Süden hat die Nase vorne

Lesezeit: 4 Minuten

Der Milchpreis 2018 ist im Schnitt auf ca. 34,3 ct/kg gesunken. Zwischen dem besten und schlechtesten Zahler stecken über 6 ct/kg.


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Das Milchjahr 2018 hat unterschiedliche Reaktionen bei den Landwirten ausgelöst: „Besser als gedacht“ denken die einen, „Nicht so gut wie erhofft“ die anderen. Das dürfte an der Spreizung der Jahrespreise von 37,1 bis 30,9 ct/kg liegen. Im Schnitt pendelt sich der vorläufige Jahrespreis 2018 bei 34,3 ct/kg ein – knapp 2 ct/kg unter dem Vorjahresniveau. Das zeigt der top agrar-Milchpreisvergleich 2018.


62 Molkereien im Vergleich


In die Auswertung sind die Grundpreise (ohne Mehrwertsteuer) für Milch mit 4,0% Fett und 3,4% Eiweiß von 62 Molkereien geflossen. Berücksichtigt sind Qualitätszuschläge wie S-Milch und GVO-frei, wenn mindestens 80% der Lieferanten diese erhalten haben. GVO-freie Milch ist kenntlich gemacht. Hinzugerechnet haben wir zudem Zuschläge für zweitägige Abholung, Staffelzuschläge für eine Jahresanlieferung von 500000 kg und Vertragszuschläge. Abgezogen haben wir Grundkostenpauschalen für 500000 kg.


Ebenfalls eingerechnet sind gezahlte Nachzahlungen und Warenrückvergütungen. Angekündigte Nachzahlungen haben wir markiert. Die Rangfolge kann sich deshalb noch ändern. Markiert sind auch die Molkereien, die mit dem Umrechnungsfaktor 1,03 arbeiten.


Der Süden zahlt über Schnitt


Beim Blick auf die Molkerei-Tabelle 2018 (Übersicht) fallen zwei Dinge auf: Zum einen, dass sich mit GVO-freier Milch die höchsten Auszahlungspreise erreichen ließen. Alle Top 10-Molkereien verarbeiten GVO-freie Milch und zahlen dafür entweder Zuschläge oder haben diese im Grundpreis integriert. Zum anderen ist deutlich, dass die süddeutschen Molkereien 2018 am besten zahlten: Außer der Milchzentrale Nordbaden und der Bayerischen Milchindustrie mit jeweils 33,9 ct/kg liegen alle Molkereien aus Bayern und BadenWürttemberg über dem Bundesschnitt.


Die süddeutschen Unternehmen schneiden im Nord-Süd-Vergleich immer dann besser ab, wenn die Märkte für Standardprodukte wie Pulver, Butter und Käse unter Druck stehen. Dann erzielen sie mit den höher veredelten Milchprodukten sowie starken Marken bessere Auszahlungspreise.


Das zeigen 2018 die Milchwerke Berchtesgadener Land: Mit 37,1 ct/kg zahlten sie den höchsten Durchschnittspreis. Die Molkerei aus Piding setzt auf Premiumprodukte bei u.a. Trinkmilch, Quark und Joghurt. Bei der Vermarktung stellen sie ihr Milcheinzugsgebiet in der Alpenregion in den Vordergrund.


Dass sich 2018 auch mit Trinkmilch, Butter und Sahne hohe Auszahlungspreise erzielen ließen, zeigt die Hohenloher Molkerei aus Schwäbisch Hall. Sie kommt auf einen Durchschnittspreis von 36,7 ct/kg, wobei noch eine weitere Nachzahlung erfolgen soll.


Gleichauf liegen die Stegmann Emmentaler Käsereien aus Kempten. Aus den etwa 140 Mio. kg Milch der rund 500 Lieferanten stellt das Unternehmen verschiedene Emmentaler-Käse sowie Spezialitäten her. Dicht dahinter mit 36,5 ct/kg liegt die Milchverwertung Ostallgäu. Auch sie produziert vornehmlich Allgäuer Käsespezialitäten.


Mit 35,8 ct/kg schafft es einzig FrieslandCampina Köln als nicht süddeutsche Molkerei in die Top 10. Dass auch die Niederländer es 2018 schwerer hatten, zeigt der geringere erste Leistungszuschlag von 0,4 ct/kg (Vorjahr 1,17 ct; insgesamt 1,29 ct/kg). Eine zweite Nachzahlung soll aber noch folgen.


Ansonsten sind die Meiereigenossenschaft Sarzbüttel (35,1 ct/kg) sowie die Molkerei Lamstedt (34,4 ct/kg) aus Schleswig-Holstein und die Schwälbchen Molkerei (34,4 ct/kg) aus Hessen die einzigen Unternehmen, die über Bundesschnitt liegen und nicht aus Bayern bzw. Baden-Württemberg kommen. Hochwald trifft mit 34,3 ct/kg den vorläufigen Durchschnittspreis genau.


DMK und Arla unter SChnitt


Diesen verfehlt das Deutsche Milchkontor (DMK) um knapp eineinhalb Cent: Deutschlands größte Molkerei kommt auf 32,9 ct/kg. Das sind 3 ct/kg weniger als 2017, als DMK erstmals wieder in etwa den Bundesschnitt erreichte.


Den Durchschnitt verfehlt 2018 auch Arla – und wie im Vorjahr deutlich: Der Molkereikonzern liegt mit 31,9 ct/kg um 2,4 ct/kg unter dem Schnitt. Das ärgert viele Mitglieder, zumal die Genossenschaft fortlaufend die Anforderungen verschärfe und die Milchpreiszu-und -abschläge kaum zu durchblicken seien. Die angekündigte Nachzahlung dürfte dabei nur ein Stück weit beruhigen. Schlechter als Arla schneiden in unserem Vergleich nur die Molkerei Wagenfeld mit 31,5 ct/kg und die Meierei Holtsee mit 30,9 ct/kg ab.


Höhere Milchpreise 2019?


Mit Prognosen für das Jahr 2019 halten sich alle Branchenvertreter bedeckt. Der Abbau der Interventionsbestände, die anziehenden Börsenkurse sowie die moderate Milchanlieferung seien gute Vorzeichen für höhere Milchpreise. Aber es gebe auch viele Unsicherheiten, wie z.B. den Brexit. Und klar sei, dass die Produktionskosten durch teureres Futter und schärfere Auflagen höher ausfallen. Das setze die Marge unter Druck.


patrick.liste@topagrar.com

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