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Die besten Tricks der Aufzucht-Profis

Lesezeit: 4 Minuten

Zwei Mutterkuhhalter aus Sachsen verraten, wie sie ein Erstkalbealter von 24 Monaten erreichen.Herde kalbt Anfang Winter In der Koberland eG aus Langenbernsdorf kalben fast alle der 100 Fleckvieh-Mutterkühe zwischen Oktober und Dezember. „Zum einen sind die Zuchtbullen auf den Auktionen im Februar besser konditioniert, da sie schon über ein Jahr alt sind. Zum anderen können wir die Masttiere im Alter von 16 bis 18 Monaten noch vor dem üblichen Preisverfall in der Sommerpause vermarkten“, begründet Gottfried Wolf, Vorstandsvorsitzender der Agrargenossenschaft. Zu Beginn der Kalbeperiode sind die Tiere noch auf der Weide. Anfang November wird die Herdbuch-Herde dann in einen umgebauten Anbindestall aufgestallt. Dort kalben alle Tiere in einer Abkalbebucht. „Anschließend bilden wir 25er-Mutter-Kalb-Gruppen und stallen diese gruppenweise im Tiefstreustall auf“, erklärt Klaus-Dieter Pätzold, Abteilungsleiter Rinderaufzucht und –mast. Herzstück jeder Tiefstreu-Bucht ist der Kälberschlupf: Hier erhalten die Kälber zusätzlich noch energiereiche Silage, Heu und gequetschte Gerste ad libitum. Die weiblichen Kälber kommen Ende April zusammen mit den Muttertieren wieder auf die Weide. Dort erhalten sie bis zum Absetzen im Mai/Juni ebenfalls noch Gerstenschrot ad libitum über einen Kälberschlupf. „So erreichen wir bis zum Absetzen Tageszunahmen zwischen 1 100 und 1 200 g. Nach dem Absetzen verzichten wir aber auf das Zufüttern, achten jedoch auf ausreichend Weideaufwuchs“, sagt Pätzold. Im Winter werden die Färsen mit den Silagen gefüttert, „die sich bei den 600 Milchkühen nicht verwerten lassen.“ Etwa ab Januar, wenn die Färsen mindestens 14 Monate alt und 440 kg schwer sind, beginnt die Besamungsperiode. Färsen, die bis März das erforderliche Gewicht oder Alter noch nicht erreicht haben, werden erst im Herbst mit etwa 22 Monaten besamt, damit sie später wieder in den Kalberythmus passen. Alle tragenden Färsen werden auf der Weide in einer Gruppe gehalten. Damit sie nicht verfetten, setzt Pätzold auf eine Mischung von Portions- und Standweide. Probleme bei der Eingliederung der im Alter von zwei Jahren abgekalbten Färsen in die Mutterkuh-Herde sieht Vorstandsvorsitzender Wolf nicht: „Die Rinder mit einem Erstkalbealter von über 30 Monaten sind zwar in der ersten Laktation besser konditioniert, doch die jüngeren Färsen holen das schnell wieder auf. Zudem überwiegen die Vorteile durch den Abkalbeschwerpunkt im Frühwinter.“ -pl- Färsen kalben früher Die Färsen und Jungkühe kalben etwa drei Wochen vor den Kühen. Dadurch haben wir mehr Zeit, uns um die Färsen zu kümmen. Zudem haben sowohl die Färsen als auch deren Kälber einen Zeitvorsprung gegenüber den älteren Tieren“, erzählt Jürgen Schubart aus Beilrode. Zusammen mit seiner Frau Jutta Wiegand hält er in der Elbaue etwa 130 Hereford-Kühe ganzjährig auf der Weide. Das Erstkalbealter auf dem Betrieb liegt bei etwa 23 Monaten. Dazu sind eine intensive Aufzucht und hohe Tageszunahmen erforderlich. „Das erreichen wir mit einer gezielten Zufütterung bis zum Belegen der Färsen“, sagt Schubart. Alle Tiere kalben von März bis Anfang April. In der Säugeperiode füttert Schubart den Kälbern zusätzlich über einen Kälberschlupf Maissilage zu. Zwar liegt die Futtermenge unter 1 kg Trockenmasse pro Kalb und Tag, dennoch erzielen die Kälber dadurch bis zum Absetzen im November Tageszunahmen von durchschnittlich 1 100 g. Die Absetzgewichte liegen bei ca. 300 kg. Vom Absetzen bis zum Belegen Anfang Mai bekommen die Färsen eine Mischration aus Maissilage, Nassschnitzel und Kraftfutter (Energiestufe II, 16 % Rohprotein) sowie Heu. Damit erreichen sie Tageszunahmen von etwa 900 g. Das Lebendgewicht zur Belegung beträgt etwa 500 kg. Um den Zuchtfortschritt zu beschleunigen, besamt Schubart einen Teil der Färsen künstlich. Dazu fixiert er die Tiere in einem Fangwagen. Bei nicht tragenden sowie den übrigen Färsen und Kühen kommen Deckbullen zum Einsatz. Bis zum Kalben hält Schubart die tragenden Färsen ohne Zufütterung auf der Weide. Im Winter füttert er ausschließlich Heu an alle tragenden Tiere, damit sie nicht verfetten. Nach dem Kalben bildet der begeisterte Züchter mit den Färsen und Jungkühen eine eigene Herde. „Diese halten wir dann auf den besseren Weiden, damit der Gewichtsverlust so gering wie möglich ausfällt. Sollten die Frischkalbinnen allerdings mehr als 80 kg verlieren, füttern wir noch zu“, erklärt Schubart. Zukünftig will er mit seiner Frau weiter an der Zuchtstrategie im Betrieb feilen. „Unser Ziel sind Tiere, die dem Markt und dem Zuchtziel entsprechen.“ -pl-

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