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Die Knackpunkte in der Praxis

Lesezeit: 3 Minuten

Um den Keimen auf die Spur zu kommen, haben Berater der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen 132 Milchviehbetriebe analysiert, die 2015 und 2016 mit erhöhten Keimzahlen zu kämpfen hatten. Mit knapp 40% stellen die Melkroboter-Betriebe den größten Anteil (Übersicht 1).


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Auf 94% der Betriebe haben sie die Ursache gefunden und den Keimgehalt gesenkt. Bei den meisten Betrieben (78 Betriebe, 63%) haperte es an der Milchkühlung. 46 Betriebe (37%) hatten Schwachstellen in der Melkanlage.


  • Temperatur zu niedrig: Eine wirksame Reinigung der Melk- und Kühlanlage schützt am wirksamsten vor hohen Keimgehalten. Sich aufbauende Beläge auf den milchführenden Teilen sorgen für höhere Keimgehalte. Allerdings war bei rund 30% der Betriebe die Reinigungstemperatur im Milchtank zu niedrig. Sie erreichte die nötigen 40°C Wassertemperatur im Rücklauf der Hauptreinigung nicht. Auch bei der Melkan-lage schafften 20% die Reinigungstemperatur nicht (nicht Kaltreiniger).
  • Milch zu warm: Ein weiterer Schwachpunkt ist die Temperatur bei der Milchkühlung. 17 Betriebe (13%) erreichten die nötige Lagertemperatur von unter 6°C nicht. Die Milchmischtemperatur zwischen erstem und zweitem Gemelk, muss unter 12°C liegen. Das schafften 16 Betriebe (12%) nicht (Übers. 2).


Probleme bei Milchlagerung:

Zwei Punkte fallen bei den Lagertanks auf:


  • Kühlverläufe bei Melkrobotern: Roboterbetriebe haben die Herausforderung, Milchfluss und Kühltechnik aufeinander abzustimmen. Es kommen ständig kleine Mengen warmer Milch. Ein großer Milchtank aus der konventionellen Melktechnik kann diese Mengen nicht kühlen. Abhilfe schaffen spezielle Robotertanks, umgerüstete Kühlsysteme, die auch kleine Mengen von Anfang an effektiv kühlen oder eine Intervallkühlung, die unabhängig von der Milchmenge und der Kühltemperatur über einen festen Zeitraum läuft.


Roboterbetriebe nutzen häufig Puffertanks. Sie sammeln die Milch während der Tankreinigung. Allerdings haben diese Tanks häufig das Problem, dass sie nicht kühlen und die Milch somit lange ungekühlt bleibt. Das kann den Keimgehalt in die Höhe treiben. Besonders problematisch ist es, wenn diese Milch dann in den gereinigten, aber noch nicht abgekühlten Haupttank kommt. Hier haben die Berater schon Tankinnentemperaturen von 60°C gemessen.


  • Reinigungstemperaturen: Viele Kühlanlagen erreichen in der Hauptreinigung die geforderte Reinigungstemperatur von 40°C nicht. Häufig reicht die Heißwassermenge aus der Wärmerückgewinnung nicht aus. Einige Landwirte sehen die Kühlung mit Wärmerückgewinnung als Hauptlieferant für Warmwasser. In Einzelfällen richten sie das Kühlsystem auf eine ausreichende Warmwasserproduktion aus, was das schnelle Herunterkühlen der Rohmilch verschlechtert. Sie verzichten auf ein Vorkühlsystem, was falsch ist.


Kontakt: patrick.liste@topagrar.com

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