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Die Kosten sind zu hoch

Lesezeit: 3 Minuten

Marina Schneberger-Gill melkt ihre Herde seit 2014 mit Melkrobotern. Sie schätzt die Flexibilität, will aber trotzdem zurück in den Melkstand. Die Kosten für die Technik sind ihr zu hoch.


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Marina Schneberger-Gill ist eigentlich zufrieden mit ihren drei Lely A4-Melkrobotern. Seit 2014 melken diese die 180 laktierenden Milchkühe. 220 Tiere zählt die Herde der Schneberger-Gill GbR in Ippenscheid (Rheinland-Pflalz) insgesamt. Nachdem sich die Leistung in den ersten beiden Jahren verschlechtert hatte, stieg sie daraufhin nach und nach an. Die Tagesleistung liegt heute bei rund 34 l/Kuh und Tag, der Herdenschnitt erreicht fast die 10000-kg-Marke.


Trotzdem hat sich die 31-Jährige dazu entschieden, zukünftig wieder im Melkstand zu melken. „Der Hauptbeweggrund sind die Unterhaltungskosten für die drei Roboter in Höhe von insgesamt 45000 €/Jahr“, erklärt die GbR-Inhaberin, die den Betrieb mit ihrem Vater und einem weiteren GbR-Partner führt. Die Summe umfasst unter anderem die Kosten für Verschleißteile und Reinigungsmittel sowie den Servicevertrag. Hinzu kommen noch Strom- und Wasserkosten. „Wir gehen davon aus, dass die Kosten auf lange Sicht noch weiter steigen. Denn einige Reparaturen sind momentan noch Garantiefälle“, erklärt die gelernte Landwirtin. Pro Roboter haben sie eine Laufzeit von etwa 15 Jahren kalkuliert. Da die Boxen inzwischen acht Jahre alt sind, geht Schneberger-Gill davon aus, innerhalb der nächsten sieben Jahre rund 450000 € in die Hand nehmen zu müssen, um die Roboter zu erneuern.


500000 € für Melkhaus


Das Geld möchte die Landwirtin lieber in ein neues Melkhaus investieren. Dafür plant sie eine Summe von rund 500000 € ein. „Die Investitionskosten sind zwar etwas höher, dafür gehe ich aber von einer längeren Haltbarkeit der Technik und niedrigeren Instandhaltungskosten aus“, sagt sie.


Die Entscheidung hat sie mit einem weinenden und einem lachenden Auge getroffen. „Mich stört die dauerhafte Rufbereitschaft: Der Roboter ruft an, wenn es Probleme gibt. Das kann auch mehrmals pro Nacht vorkommen. Es muss permanente Erreichbarkeit gesichert sein – auch beim Familienausflug oder auf einer Geburtstagsparty.“ Ein weiterer Nachteil der Melkroboter ist aus ihrer Sicht, dass sie überlastet sind, wenn zeitweise mehr als 180 laktierende Kühe zu melken sind. „Das Problem habe ich im Melkstand nicht“, ist Schneberger-Gill sicher. Die Konsequenz war in der Vergangenheit, dass sie Färsen oder Altkühe frühzeitig verkaufen musste.


Zufrieden war sie bei Lely immer mit dem Service und der Herdenmanagementberatung. „Unser Vorteil ist, dass der Techniker nur 10 km entfernt wohnt. Wenn es ein Problem gibt, ist er schnell da“, sagt sie. Sie schätzt die Flexibilität, die das automatische Melksystem schafft: „Ich bin zweifache Mutter und fange momentan morgens erst im Stall an, wenn die Kinder aus dem Haus sind“, erklärt sie. Das wird mit dem neuen Melkstand nicht mehr gehen. „Aber ich bin sicher, dass man sich an alles gewöhnt“, ist sie überzeugt. In Zukunft will sie um 6 Uhr morgens anfangen zu melken.


Täglich drei Stunden melken


Ihr Ziel ist es, gemeinsam mit einer weiteren Person die Herde in 1,5 Stunden zu melken, sodass täglich nicht mehr als drei Stunden Melkarbeit anfallen. Dafür hat sie sich für einen Doppel-30er-Swing-Over von Dairy Master entschieden. Das Herdenmanagementprogramm war eins der Kaufgründe: „Wenn man von einem Melkroboter, der alles kann, zurück zum Melkstand geht, wollte ich zumindest eine Einzeltiererkennung und eine Milchmengenmessung haben. Sonst wäre es in puncto Tierdaten ein zu großer Schritt zurück gewesen“, ist Schneberger-Gill sicher. Aktuell wartet der Betrieb auf die Baugenehmigung. Sobald diese da ist, soll die Umstellung auf konventionelles Melken beginnen. -kgw-

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