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„Die Molkerei-Lobby leistet ganze Arbeit“

Lesezeit: 2 Minuten

Milcherzeuger aus Norddeutschland haben eine Dachorganisation für Milcherzeugergemeinschaften (Nord MeG) gegründet. Was steckt dahinter?


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Ritters: Wir brauchen mehr Milchgeld auf den Höfen. Doch ein einzelner Milchlieferant, eine einzelne Milcherzeugergemeinschaft und selbst eine einzelne Molkerei hat darauf kaum Einfluss. Der Handel ist zu mächtig und diktiert die Preise. In der Nord MeG bündeln wir die Milch. Zusammen mit den Molkereien wollen wir so höhere Verbraucherpreise durchdrücken und mehr Wertschöpfung und letztlich Milchgeld erzielen. Bestes Beispiel dafür ist die Bayern-MeG aus dem Süden.


Wer ist in der Nord MeG alles dabei?


Ritters: Für eine Dachorganisaton müssen sich mindestens sieben MeG zusammenschließen. Bei uns sind es die MeG Lüneburg, Hagenow, Süd-Mecklenburg, Nordpool, Elbe-Tal, Osnabrück und Wümme-Milch. Alle MeG liefern zu unterschiedlichen Abnehmern. Wir bündeln etwa 300 Mio. kg von mehr als 350 Milcherzeugern.


Sie wollten schon viel früher starten, warum erst jetzt? Und verhandeln dürfen sie derzeit auch noch nicht...


Ritters: Nicht alle von den ursprünglich interessierten MeG sind letztlich der Nord MeG beigetreten, so dass wir noch Mitglieder suchen mussten. Und fast alle MeG mussten ihre Satzungen ändern, um sich anzuschließen. Das hat gedauert.Momentan hakt es noch: Die Landwirtschaftskammer in Hannover erkennt unsere Dachorganisation nicht an. Deshalb dürfen wir noch keine Preisverhandlungen im Namen der Mitglieder führen. Die Kammer begründet ihre Meinung mit dem noch geltenden „alten“ Marktstrukturgesetz. Nachvollziehen können wir das allerdings nicht. Ohne es beweisen zu können: Ich vermute, dass zum Beispiel die Molkerei Hochwald in Lüneburg oder das Landvolk in Hannover befürchten, dass wir Milcherzeuger zu mäch-tig werden und sie deshalb ganze Lobby-Arbeit leisten.


Wie soll es jetzt weitergehen?


Ritters: Sobald das neue Agrarmarktstrukturgesetz in Kraft tritt, wahrscheinlich im Mai, dürfen wir aktiv verhandeln. Unsere Generalprobe wird der neue Vertrag für die MeG Hagenow sein, deren Liefervertrag Ende des Jahres ausläuft. Bestehende Verträge werden wir nicht antasten, sie haben Bestandsschutz. Allerdings werden wir nicht mehr zwingend mit dem vorherigen Abnehmer einer MeG verlängern.Wenn der Start gelingt, sind wir sicher, dass wir weiteren Zulauf bekommen. Bereits jetzt gibt es Anfragen von unzufriedenen DMK-Mitgliedern. Und auch die MeG Gütersloh aus Westfalen hat schon bei uns angeklopft.


Alfred Ritters, Vorsitzender Nord MeG

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