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Die Nummern ans Halsband clippen

Lesezeit: 4 Minuten

Die Halsbandnummern Duo Clip sollen sich einfach anbringen und wechseln lassen. Ein Farbcode soll die Tieridentifikation verbessern. Das haben wir in der Praxis getestet.


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Das Wechseln der Halsbandnummern ist keine beliebte Aufgabe. Wenn die Bänder alt, verschmutzt und zerfasert sind, lassen sich die Nummern kaum verschieben. Hinzu kommt, dass diese oft nur von einer Seite beschriftet sind. Ist das Band verdreht, sind die Zahlen nicht erkennbar.


Um diese Probleme zu lösen, hat das Unternehmen „Ideen fürs Land“ spezielle Nummern entwickelt: Die beiden Seitenteile werden um das Band gelegt und mit Stiften befestigt. Wie gut das Stecksystem funktioniert und wie haltbar die Marken sind, hat Milcherzeuger Hermann Schaller aus Überherrn im Saarland für top agrar getestet.


In der Praxis getestet


Schaller melkt rund 80 Kühe und zieht die weibliche Nachzucht auf. Zur Identifikation seiner Kühe nutzt der Milcherzeuger dreistellige Zahlen, sodass er sechs Nummern je Halsband anbringt.


Für den Praxistest hat er im November 2018 die Halsbänder von 20 Kühen mit den Nummern ausgestattet. Laut Hersteller eignen sich dafür Bänder mit einer Breite von bis zu 40 mm. Schaller nutzte sowohl gebrauchte als auch neue Halsbänder ohne Probleme.


Wechseln im Handumdrehen


Für das Einsetzen und Herausziehen der Halterungsstifte bietet Kerbl ein Montagewerkzeug an, das zu dem runden Kopf der Stifte passt. Bei einem ersten Test der Duo Clip-Nummern, den top agrar-Südplus durchführte (Ausgabe 12/2018), war dieses noch nicht im Einsatz. Die Anbringung bewertete der Landwirt deshalb als sehr aufwendig.


Laut Schaller funktioniert die Montage mit dem Werkzeug gut. Allerdings gibt er zu bedenken: „Das Rein- und Rausdrücken der Stifte kostet Kraft. Besonders, wenn man mehrere Halsbändern nacheinander erneuert.“ Der Landwirt hat deshalb eine Konstruktion für seine Standbohrmaschine gebaut: In eine 7er-Schraube bohrte er eine Mulde, mit der er die Stifte in die Nummern drücken kann. Mit dem Standbohrer setzt Schaller ein Halsband in drei bis vier Minuten zusammen. Mit dem Montagegerät dauert das vergleichbar lange. Mindestens zwölf Minuten dauerte es hingegen, um handelsüblichen Marken auf das Band zu fädeln. Hinzu kommt die Zeit, um die Marken vom Halsband zu lösen.


Ein Pluspunkt ist laut Schaller, dass sich auch einzelne Nummern auswechseln lassen, ohne die anderen zu lösen. Das wäre auch direkt am Tier möglich.


Farbcode für Tiererkennung


Die Nummern sind mit 54x59 mm größer als handelsübliche Modelle (ca. 44x46 mm). Zudem sind sie von beiden Seiten beschriftet: Selbst bei verdrehtem Halsband lassen sich die Zahlen ablesen. Das erleichtere die Tiererkennung sehr. Jede Nummer ist einer Farbe zugeordnet. Den Farbcode hat sich der Milcherzeuger eingeprägt. So kann er die Tiere auch identifizieren, wenn diese weiter entfernt stehen. „Auch bei der Milchkontrolle im Fischgräten-Melkstand, wenn die Nummernblöcke nur von der Seite zu erkennen sind, ist das praktisch“, so Schaller. Nur einen Kritikpunkt hat er: Die orangefarbene 2 und die braune 8 sind leicht zu verwechseln, besonders wenn sie verschmutzen. Hier wären deutliche Farbunterschiede besser. Das kritisierte auch der Landwirt im top agrar-Südplus-Test. Ihn störte zudem, dass die Schriftfarbe der Zahlen je nach Hintergrund varriiert. Generell empfand er die unterschiedliche Färbung der Nummernblöcke eher als irritierend als hilfreich.


Haltbar, aber teuer


Seit über sechs Monaten nutzt Schaller die Halsbandnummern. Bisher haben weder Fangfressgitter noch Kratzbürste das Material beschädigt. Nummern und Farben bleiben gut erkennbar. Auch hat sich keine Nummer vom Halsband gelöst. „Die Halterungsstifte sitzen stramm und halten die Einzelteile gut zusammen“, so der Milcherzeuger.


Bei der Montage müsse man aber darauf achten, dass die Seitenteile übereinanderliegen. Sonst schiebt sich der Stift neben die Halterung und bricht ab.


Die Halsbandnummern „Duo“ gibt es exklusiv bei der Firma Kerbl. Das 6er Paket kostet 10,99 € (inkl. MwSt.), das Montagewerkzeug 2,99 €. Im Vergleich dazu kostet ein 10er-Standard-Nummernblock rund 4,50 €.


Fazit: Trotz des Aufpreises ist Schaller überzeugt: „Das System funktioniert und ist genial einfach. Wir sparen uns Zeit und Ärger.“ Wenige Wochen nach dem Start des Praxistests hat er Nummern nachbestellt und mustert die alten Modelle aus.Anke Reimink


katharina.luetke-holz@topagrar.com


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