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„Die richtige Entscheidung“

Lesezeit: 3 Minuten

Ammenkühe halten anstatt einen Tränkeautomatenanzuschaffen – Milcherzeuger Christoph Trütken ist froh, sich so entschieden zu haben.


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Biolandwirt Christoph Trütken aus Bad Dürrheim (BW) überlässt die komplette Kälberaufzucht seinen Ammenkühen. Obwohl er sich auf Milchviehhaltung spezialisiert hat, ist er auf dem besten Weg, auch die Vermarktung der männlichen Absetzer künftig über mehrere Kanäle zu sichern. Und das zu „vernünftigen Preisen“. Wie geht das?


Idee aus Norwegen:

Trütken sammelte schon früh Erfahrungen in der Ammenkuhhaltung. Die Idee brachte er aus Norwegen mit. Im Jahr 2001 setzte er sie erstmals um. „Wir haben uns gefragt, ob wir einen Tränkeautomaten anschaffen oder lieber die Ammenkuhhaltung ausprobieren sollen. Auf jeden Fall wollten wir die Arbeitsbelastung reduzieren“, so Trütken. Sie entschieden sich für die Ammen. Bis zum Jahr 2008 passte der Landwirt das Verfahren immer weiter an.


Heute verfügt der Antonihof mit 20 ha Ackerland und 60 ha Grünland über rund 45 Braun- und Fleckviehkühe, etwa 12 davon sind Ammenkühe. Als Heumilchbetrieb ohne Kraftfutter- und Silage-Fütterung liegt die Milchleistung bei 6000 kg. Trütken plant einen Stallanbau, sodass er den Bestand zukünftig auf 50 Kühe bei einem An-teil an Ammenkühen von 33% aufstocken kann.


Die saisonale Abkalbung Mitte Februar bis Ende April ermöglicht eine einfache und homogene Gruppenbildung. In der Regel teilt Trütken drei, manchmal vier Kälber einer Amme zu. Bei der Auswahl achtet er auf erfahrene und geeignete Kühe. Die Milchleistung ist relevant, doch die Eignung geht vor: „Kühe mit starkem Mutterinstinkt lassen nur ihr eigenes Kalb saufen.“


Alle Kälber werden jedes Jahr an Heiligabend mit etwa neun Monaten abgesetzt. Die weiblichen Fleckviehkälber nutzt Trütken teilweise zur Remontierung, die Bullenkälber werden kastriert. Seine komplette Ochsenmast basiert auf der zeitsparenden Kälberaufzucht über Ammen und ist trotzdem intensiv.


Jedes Kalb säuft über die neun Monate ungefähr 1700 kg Milch und bringt so beim Absetzen rund 300 kg auf die Waage. Im März lässt Trütken die ersten Rinder mit ca. 200 kg Schlachtgewicht für seine Direktvermarktung schlachten. Momentan verkauft der Antonihof über Selbstbedienung Käse, Milch, Quark, Wurst und Fleisch. Künftig soll der direkte Absatz über einen neuen eigenen Hofladen effizienter aufgestellt werden. Trütken bekommt zudem bereits Anfragen von der örtlichen Gastronomie.


Biofleisch clever vermarkten.

Gute Absatzchancen ergeben sich für den Biobetrieb außerdem über den Lebensmittelhandel: Feneberg aus dem Allgäu nahm 2015 erstmals drei Ochsen ab. Trütken hat mit Feneberg einen Dreijahresvertrag abgeschlossen, mit dem Ziel, künftig 18 auf der Weide ausgemästete Tiere pro Jahr abzugeben.


„Ich versuche, mit der Natur zu arbeiten oder die Natur für mich arbeiten zu lassen“, beschreibt er seine Beweggründe, Ammenkühe zu halten. Dabei kann Trütken nach seiner Einschätzung durchaus mit einer konventionellen Kälberaufzucht wirtschaftlich mithalten. Für ihn ist jedoch der Zeitfaktor wichtig: „Mehr Freizeit für Familie und Hobbys ist doch auch etwas!“


Christine Kaiser

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