Landwirte klagen über massive Schäden durch Waschbären: Die Kleinbären plündern Maisfelder, zerstören Folien von Futtermieten und sorgen so für Futterverluste auf den Betrieben. Auch außerhalb der Landwirtschaft nehmen die Schäden zu: Die Waschbären machen sich über Nester gefährdeter Vögel her. Oder sie dringen in Wohnhäuser ein und zerstören Isolierungen.
Dennoch hat z.B. Hessen 2016 eine Schonzeit für Waschbären von März bis August eingeführt. „Das ist völlig weltfremd! Die Landesregierung pumpt Geld in den Schutz von Kiebitzen und Brachvögeln, stellt den Hauptschädling dieser Vögel aber unter Schonzeit“, kritisiert Steffen Schäfer aus Alsfeld.
Wie stark sich der Waschbär ausgebreitet hat, verdeutlicht der Landwirt und Jäger an einem Beispiel: Allein im Vogelsbergkreis habe sich die Anzahl erlegter Waschbären in den letzten 20 Jahren auf über 3000 Tiere pro Jahr verzehntfacht. „Wir müssen das ganze Jahr über jagen dürfen, sonst werden wir kein Herr darüber“, fordert Schäfer.
Insgesamt beläuft sich in Hessen die Strecke 2015/2016 auf knapp 27800 Wäschbären. Ein deutschlandweiter Spitzenwert, gefolgt von Brandenburg (26400) und Sachsen-Anhalt (23100).
Bundesweit wurden 128100 Waschbären erlegt – so viel wie noch nie und etwa doppelt so viel wie vor fünf Jahren. In Deutschland leben geschätzt über 500000 Waschbären. Wenige Tiere wurden vor knapp 100 Jahren aus Nordamerika hier ausgesetzt.