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Doppelter Neustart

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Jacob Thomsen übernahm einen Milchviehbetrieb und baute den Stall wenig später nach einem Brand neu auf.


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Der Kauf eines Hofes durch einen außerbetrieblichen Nachfolger ist in Dänemark nicht ungewöhnlich. So war es auch bei Jacob Thomsen, der selbst nicht aus der Landwirtschaft stammt. Den Milchviehbetrieb in Silkeborg im Norden Jütlands hat er vor zehn Jahren gekauft. Der vorherige Besitzer war insolvent gegangen. Thomsen musste deshalb in den ersten neun Monaten nach der Übernahme mit einem von der Bank eingesetzten Verwalter auf dem Betrieb arbeiten.


„Ich hatte einen guten Start hier auf dem Hof. Der Milchpreis stieg nach kurzer Zeit um 9 ct/kg“, erinnert sich Thomsen. Vor drei Jahren kam dann ein Rückschlag: Das Melkhaus brannte nach einem technischen Defekt ab. Noch in der Nacht organisierte der Landwirt den Transport der 220 Kühe zu einem leer stehenden Betrieb in 40 Minuten Entfernung. Während der gesamten Neubauphase fuhr er täglich dorthin, um die Kühe zu melken und zu füttern. Trotz der hohen Arbeitsbelastung hatte der Neubau des Melkhauses am Ende etwas positives: Der Stall ist nun so konzipiert, dass Thomsen die Arbeit zusammen mit seiner Ehefrau und einem weiteren Mitarbeiter schaffen kann. Zweimal täglich melken sie 200 Jerseykühe in dem Doppel-16er Side-by-Side-Melkstand. Während eine Person im Melkstand steht, holt eine weitere die Kühe in den Wartehof und reinigt und ebnet die Liegeboxen.


Die Kühe liegen in Tiefboxen auf Sand. Alle zwei Wochen brauchen Thomsens 40 t Sand, um die 330 Liegeboxen aufzufüllen wobei sie die 240 Liegeboxen der Kühe stärker nachfüllen als die der 90 Jungrinder. Jacob Thomsen achtet darauf, dass der Sand möglichst fein ist. So macht das Pumpsystem am wenigsten Probleme. Trotz der Mehrarbeit ist er von der Sandeinstreu überzeugt: „Die Kühe zahlen uns den Aufwand zurück. Die Herde ist sehr gesund. Nur alle drei Wochen kommt der Tierarzt zur Trächtigkeitsuntersuchung auf den Hof.“


Für die Rasse Jersey hat Thomsen sich nicht bewusst entschieden. Er hat sie bei der Hofübernahme quasi mit übernommen. Inzwischen ist er froh über diese Fügung. Im vergangenen Jahr lag die abgelieferte Milchmenge der Herde im Schnitt bei 7300 kg mit 6,2% Fett und 4,3% Eiweiß. Das entspricht 9800 kg energiekorrigierter Milch und liegt damit etwas über dem Durchschnitt der Jerseyherden in Dänemark. Im Schnitt kalben die Färsen mit 23,1 Monaten. Die Kühe werden durchschnittlich 3,5 Laktationen alt und haben eine Lebensleistung von 31321 kg. Probleme mit Milchfieber oder anderen Frischkalberkrankheiten hat Thomsen kaum. Lediglich die Zellzahl der Herde ist noch verbesserungswürdig: Im Schnitt der vergangenen Monate lag sie bei 270000/ml.


Jungviehaufzucht


Jacob Thomsen besamt alle Färsen zweimal sowie Erst- und Zweitkalbskühe einmal mit weiblich gesextem Sperma. Bei der Anpaarung achtet er auf Zuchtwerte für Gesundheit, Milchqualität und die Größe der Tiere. Bei allen anderen Kühen setzt er Sperma von Angus oder Weißblauen Belgiern ein. „Reinrassige männliche Jerseykälber möchte niemand mästen“, so Thomsen.


Die Kälber erhalten zweimal täglich 3 l Milch, die zu einem Drittel aus pasteurisierter Vollmilch und zu zwei Dritteln aus Milchaustauscher besteht. Zudem setzt der Landwirt Aktivkohle ein, um Durchfall vorzubeugen.


Bei einer Remontierungsrate von 22% braucht Thomsen trotz der Vorselektion nicht alle weiblichen Nachkommen für den eigenen Betrieb. Die übrigen verkauft er als tragende Färsen. Die niedrige Remontierungsrate bestärkt Thomsen in seiner Strategie: „Für meinen Betrieb möchte ich auch weiter unkomplizierte, gesunde Kühe züchten.“

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