Wie sich verschiedene Proteine in Milchaustauschern eignen, haben die Landesanstalten Futterkamp, Iden und Dummerstorf untersucht. Sie haben drei Milchaustauscher mit gleichem Rohfett- und Rohproteingehalt geprüft, die sich in den Proteinquellen unterschieden (Übersicht 1):
- Milchaustauscher A hatte 30% Magermilchpulver plus Molkeneiweiß.
- Milchaustauscher B enthielt ausschließlich Molkeneiweiß als Protein.
- Milchaustauscher C setzte sich aus 44% Molkeneiweiß sowie aus 16,5% pflanzlicher Eiweißfuttermittel zusammen. Dieser Anteil von 16,5% machte 56% des Gesamtproteins aus.
185 Deutsche Holstein-Kälber waren im Versuch. Die Versuchsfütterung begann ab der zweiten und endete mit dem Abtränken am Ende der zehnten Lebenswoche. Das Tränkeangebot lag bei täglich 6 l bzw. 840 g Milchaustauscher. Das entsprach einer Sollmenge von 43 kg Milchaustauscher je Kalb am Automaten. Die Kälber konnten bis zu 2 kg Kraftfutter fressen. Anwelksilage gab es ad libitum.
Die wichtigsten Ergebnisse:
Der Versuch startete 2009. Die ausführlichen Ergebnisse zu den Aufzuchtergebnissen finden Sie in top agrar 6/2010. Die Kernbotschaft lautet:Für eine hohe Wachstumsleistung der Kälber lässt sich auf Milcheiweiß als Proteinquelle nicht verzichten. Nach der Kolostralmilchperiode sind magermilchhaltige Austauscher mit mindestens 30% hochwertigem Magermilchpulver zu empfehlen. Denn die auf Kasein ausgerichtete Proteinverdauung des Kalbes der ersten Lebenswochen fördert das Wachstum in der gesamten Tränkephase und den Übergang zur Festfutterernährung. Je kg Zuwachs haben die Tiere den Austauscher A am effektivsten verwertet. Hohe Anteile von pflanzlichen Proteinen (insbesondere Sojaproteinkonzentrat) von deutlich über 10% Rohstoffanteil bzw. über 50% des Gesamteiweißes im Milch-austauscher sind nicht zu empfehlen. Sie führen zu deutlichen Einbußen in der Entwicklung.
Für eine hohe Aufzuchtqualität sollten die Kälber schnell wachsen. Das lässt sich mit der Fütterung eines vergleichbaren Milchaustauschers der Gruppe A umsetzen.