Kühe, die nicht trockengestellt, sondern durchgemolken werden, kommen nach der Kalbung früher in die Brunst und werden früher trächtig. Allerdings kostet diese Verbesserung gegenüber den normal trockengestellten Tieren viel Milch.
Zu diesem Ergebnis kommt die Technische Universität München. Sie hat 98 Fleckvieh-Kühe aus sechs Betrieben einer Kontrollgruppe (56 Tage vor der Kalbung trockengestellt) und einer „durchmelkenden“ Gruppe zugeteilt. Im Laufe der Studie entstand aus der durchmelkenden Gruppe noch eine weitere Gruppe, die sich etwa 14 Tage vor der Kalbung „selbst trockenstellte“. Die Ergebnisse:
- Fruchtbarkeit: Während regulär trockengestellte Kühe erst mit 34 Tagen in den ersten Östrus kamen, hatten durchmelkende Kühe schon 7 Tage vorher eine Brunst. Ebenso wurden die durchgemolkenen Tiere 13 Tage früher wieder trächtig.
- Milchleistung: Durchgemolkene Kühe gaben in der 305 Tage-Leistung mit 6 541 kg im Schnitt erheblich weniger Milch als die Kontroll-Kühe mit 7 749 kg. Das ist eine Einbuße von 15,6 %. Selbst die zusätzliche Milchmenge von 971 kg bzw. 424 kg der nicht oder nur kurz trockengestellten Tiere gleicht diese Differenz nicht aus.
- Stoffwechsel: Tiere der Kontrollgruppe waren mit acht bzw. elf Fällen signifikant häufiger an einer Metritis bzw. Ketose er-krankt als die der anderen zwei Gruppen mit je nur einem Fall.