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Eine Betriebskultur entwickeln

Lesezeit: 3 Minuten

Das Konzept zur Motivation seiner 26 Mitarbeiter präsentierte Dr. Ben Shelton aus den USA.


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Dr. Ben Shelton melkt 1400 Holsteins auf seinem Betrieb im Bundesstaat South Carolina in den USA. Zusätzlich ist er als Tierarzt auf verschiedenen Rinderbetrieben unterwegs. Die durchschnittliche Leistung seiner eigenen Herde liegt bei 13600 kg Milch pro Kuh und Jahr bei einer durchschnittlichen somatischen Zellzahl von 100000 Zellen/ml.


„Die Leistungszahlen sind nicht allein mein Verdienst“, stellt er klar. Denn er beschäftigt 26 Mitarbeiter, die ihn bei der täglichen Arbeit auf seinem Milchviehbetrieb unterstützen.


Schlüssel zum Erfolg


Shelton definiert drei Punkte als Schlüssel zum Erfolg: Geschulte Mitarbeiter, komfortable Ställe und eine hohe Grundfutterqualität. „Außerdem muss ich als Milcherzeuger stets die wirtschaftlichen Zahlen im Blick haben“, erklärt der Amerikaner.


Er hat für jeden seiner Angestellten eine Arbeitsplatzbeschreibung erstellt, um Klarheit in die Betriebsstruktur zu bringen. „Während ich die Arbeitsplätze der Mitarbeiter festgelegt habe, fiel mir auf, dass ich zuallererst mit der Beschreibung meines eigenen Arbeitsplatzes beginnen muss“, beschrieb Shelton seine Erfahrung.


Der Arbeit einen Sinn geben


In seiner Tätigkeit als Betriebsleiter und Personalverantwortlicher hat er außerdem die Erfahrung gemacht, dass er für seinen Betrieb wichtige Aufgaben immer und immer wiederholen muss: „Menschen merken sich nur 10% des Gehörten. Sagen Sie also besser elf Mal, was Ihnen wichtig ist“, gab er den Zuhörern mit auf den Weg. Shelton legt Wert darauf, nicht nur zu erklären, wie Arbeitsabläufe auszuführen sind, sondern auch warum sie wichtig sind. Beispielsweise sind die Tiefboxen in seinem Kuhstall mit Sand eingestreut. „Meine Mitarbeiter haben die Aufgabe, die Boxen täglich mit Chlor zu desinfizieren, sie einmal pro Woche zu fräsen und mit frischem Sand nachzufüllen“, beschreibt der US-Milcherzeuger die Routine. „Ich erkläre, dass sich die gründliche Boxenpflege positiv auf die Eutergesundheit auswirkt und wir deutlich weniger Mastitisfälle haben“, so Shelton. Die durchschnittliche Zellzahl beweist den Erfolg und motiviert das Personal. „In den USA nehmen einige Molkereien keine Milch mehr mit Zellzahlen oberhalb von 250000/ml an“, macht er die Notwendigkeit der Stallhygiene deutlich. Er erklärt die Prozesse ausgiebig und kontrolliert seine Angestellten zusätzlich. Beispielsweise nimmt er alle zwei Monate eine Bakterienprobe des Sandes aus den Boxen.


Offen kommunizieren


Ihm ist aber wichtig, dass nicht nur er seine Angestellten kritisieren kann, sondern dass auch sie keine Scheu haben, ihn zu kritisieren. „Nur wenn Kommunikation auf Vertrauensebene erfolgt, weisen Angestellte auf Dinge hin, die nicht funktionieren oder die es zu verbessern gilt“, teilte Shelton seine Erfahrung. „Oft haben sie gute Ideen.“ Erst durch eine offene Kommunikation entstehe eine fruchtbare Zusammenarbeit. Um seinen Mitarbeitern zu verdeutlichen, dass der Betrieb nicht nur gut, sondern sehr gute Leistungen erzielen soll, hat er einen Leitsatz für seine Farm formuliert: „Alles, was wir heute gemacht haben, können wir morgen noch besser machen.“ Da das Personalmanagement in der amerikanischen Ausbildung zum Landwirt nur einen kleinen Teil ausmacht, hat Shelton Bücher für Unternehmer außerhalb der Landwirtschaft gelesen. Sein Fazit: „Es macht keinen Unterschied, ob ich 3000 oder 30 Mitarbeiter führe. Die Grundlagen sind die gleichen.“


Er arbeitet täglich daran, eine angenehme Betriebskultur zu entwickeln und stellt sich dabei folgende Fragen: Wie würden meine Mitarbeiter den Betrieb beschreiben? Haben sie das Gefühl, ein Mitspracherecht zu haben? Haben sie das Gefühl, dass ich mich für sie interessiere? Ihm ist klar, dass die Unternehmensphilosophie mit ihm als Betriebsleiter anfängt. Ben Shelton verdeutlicht: „Nur wenn ich meine Unternehmenskultur selbst verinnerlicht habe und sie vorlebe, kann ich sie entsprechend weitergeben.“ ▶


Kirsten Gierse-Westermeier

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