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Erste Stimmen zum Bonussystem

Lesezeit: 2 Minuten

Das neue Bonussystem von FrieslandCampina sorgt für viel Gesprächsstoff in der Branche.


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Milcherzeugerin Kristina Schmalor aus dem Sauerland war von der plötzlichen Einführung des Systems überrascht. Betriebswirtschaftlich sinnvolle Maßnahmen, um die Milchmenge so kurzfristig zu deckeln, sieht sie für ihren Betrieb nicht. Kopfzerbrechen macht ihr aber vor allem die ethische Frage: Das Bonussystem könne dazu verleiten, bewusst Milch in die Gülle zu kippen, um unter der Vergleichsmenge zu bleiben und den Bonus zu sichern.


Udo Folgart vom Deutschen Bauernverband begrüßt den Vorstoß: „Nachdem alle wesentlichen politischen Akteure erkannt haben, dass ein staatliches Eingreifen in einzelbetriebliche Produktionsmengen keine Lösung bringt, ist nun die Debatte zur Ausgestaltung der Lieferbeziehungen angestoßen.“


Ähnlich sieht dies sein Kollege Kees Romijn vom niederländischen Bauernverband LTO: „Wir müssen mit Blick auf den Markt produzieren.“ Deshalb geht er davon aus, dass die Molkereien neue Methoden entwickeln werden, um bessere Absprachen über die Anlieferungsmengen treffen zu können.


Etwas anders interpretiert Romuald Schaber vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) das Bonussystem. Für ihn zeigt sich, dass es technisch machbar und kurzfristig umsetzbar ist, die Milchmengen zu begrenzen oder zurückzufahren. Das Vorgehen von FrieslandCampina widerlege die Zweifel der Molkereien, des Bauernverbandes und Teilen der Wissenschaft und Politik an solchen Maßnahmen. Schaber sieht deshalb das BDM-Krisen-Konzept bestätigt. Er fordert politische Unterstützung, um es europaweit umzusetzen.

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