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Färsenmast – die betrieblichen Bedingungen entscheiden

Lesezeit: 3 Minuten

Was sind die Vorteile der Mast von Färsen gegenüber Jungbullen?


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Lindner: Die männlichen Tiere erreichen höhere Tageszunahmen und Mastendgewichte. Zudem ist ihr Muskelfleischanteil höher. Im Gegensatz dazu haben Mastfärsen geringere Ansprüche an die Energiedichte im Futter. Sie lassen sich also gut mit extensiv erzeugtem Grundfutter auf Grünlandbasis mästen. Ein großer Pluspunkt ist auch die Fleischqualität. Färsenfleisch ist sehr gut marmoriert, das heißt, Fett ist fein zwischen den Muskelfasern verteilt. So schmeckt es saftig und aromatisch. Mit dem Alter der Tiere verringert sich die Zartheit, weil die Muskelfasern größer werden und das Bindegewebe zunimmt. Dieser Effekt ist jedoch bei den Färsen schwächer ausgeprägt.


Warum gilt die Färsenmast trotzdem als weniger lukrativ?


Lindner: Wie lukrativ sie ist, hängt stark von den betrieblichen Bedingungen ab. Färsenmast beobachten wir eher auf Mutterkuh- und Nebenerwerbsbetrieben und ehemaligen Milchviehbetrieben. Hier gibt es oftmals gute Voraussetzungen für eine wirtschaftliche Mast: Ställe und Maschinen sind in der Regel abgeschrieben und das Know-how rund um die Rinderhaltung ist bereits vorhanden. Auch die Arbeitskosten werden häufig nicht so hoch angesetzt. So ist das Futter meist der Hauptkostenfaktor.


Wie lässt sich dieser eingrenzen?


Lindner: Wichtig ist, die Genetik nach dem Standort bzw. der Futtergrundlage auszuwählen. Das heißt, mit der passenden Rasse einer frühen Verfettung vorzubeugen. Großrahmige, spätreife Fleischrinderrassen wie Charolais oder Fleckvieh, lassen sich in einer intensiven Mast auf Endgewichte von 600 kg und mehr bei hoher Schlachtausbeute und niedrigem Fettgehalt bringen. Mit Limousin sind sowohl bei intensiver als auch extensiver Fütterung (Weide) hohe Mastendgewichte ohne starke Verfettung möglich. Dagegen erreichen Angusfärsen unter extensiven Bedingungen bereits bei 450 kg Lebendgewicht die Schlachtreife.


Welche Herausforderungen bringt die Färsenvermarktung mit sich?


Lindner: Der Markt bzw. die Abnehmer sind die größte Herausforderung. Natürlich gibt es eine Färsennotierung. Aber nur Schlachthöfe, die mind. 75 Färsen pro Woche schlachten, müssen die Handelsklasseneinstufung, das Schlachtgewicht warm und die Preise melden. So beeinflussen z.B. auch nicht zur Zucht geeignete Milchrassen-Rinder die durchschnittliche Färsennotierung. Kleine Schlachtbetriebe mit weniger Schlachtungen pro Woche, müssen hingegen nicht klassifizieren. Dabei sind es gerade diese, die zielgerichtet gemästete Färsen verarbeiten und auch bereit sind, die hohe Schlachtkörperqualität zu honorieren.


Wie können Mäster auch auf dem freien Markt gute Preise erzielen?


Lindner: Sie sollten verinnerlichen, dass sie durch ein abgestimmtes Management von Genetik, Fütterung und Haltung zielgerichtet Qualitätsfleisch produzieren. Ziel in der Färsenmast sind gut bemuskelte und nicht zu stark verfettete Rinder. Die verschiedenen Fleischrassen erreichen ihre Schlachtreife zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Sie sollten also nicht ausschließlich nach Alter und Schlachtgewicht vermarktet werden. Ein Landwirt, der das gut im Griff hat, kann über Qualitätszuschläge einen besseren Preis erhalten.

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