Immer mehr Molkereien in Deutschland beschäftigen sich mit Festpreisen für ihre Milchlieferanten.
Konkret in der Umsetzung ist bereits frischli: Die Privatmolkerei hat am Standort Weißenfels (Sachsen-Anhalt) einen Festpreis von 34,5 ct/kg (4,0% Fett, 3,4% Fett, GVO-frei, S-Milch) für den Zeitraum Dezember 2017 bis Mai 2018 angeboten. Etwa zehn der rund 50 Milchlieferanten nahmen das Angebot an. Sie konnten maximal 20% ihrer Milch mit dem Preis fixieren. Die restliche Milch rechnen Molkerei und Landwirt nach dem üblichen System ab.
Höhe und Laufzeit des Festpreises seien an die Abschlüsse mit dem Lebensmittelhandel angelehnt, erklärt Geschäftsführer Hans Holtorf. Die Absicherung über die Warenterminbörse hält er für zu aufwändig, zudem sei das Basisrisiko (Differenz Milchpreis und Börsenpreis) zu hoch. Besserung verspricht sich Holtorf vom Rohmilchkontrakt.
Nicht zustande gekommen ist dagegen der Festpreis bei der Privatmolkerei Bechtel (Bayern): Sie hatte 33,46 ct/kg (4,0% Fett, 3,4% Fett, GVO-frei, S-Milch) für die Jahre 2018, 2019 und 2020 geboten. Das Interesse der Landwirte lag unter der Mindestbeteiligung von 75 Mio. kg Milch. Die Molkerei schließt aber ein erneutes Angebot nicht aus.
Auch die beiden Genossenschaftsmolkereien Deutsches Milchkontor und Hochwald wollen noch in diesem Jahr ein Festpreis-Angebot für ihre Landwirte erarbeiten.