Fast die Hälfte der Kühe, die durch die Aufnahme eines Fremdkörpers mit dem Futter erkrankt, zeigt keine typischen Anzeichen dieser Erkrankung. Eine Studie am Departement für Nutztiere der Vetsuisse-Fakultät Zürich in der Schweiz untersuchte 503 Kühe, die an einer Verletzung oder Perforation der Vormagenwand durch einen Fremdkörper litten.
Die gefundenen Fremdkörper von 1 bis 15 cm Länge waren zu 94% Drahtstücke oder Nägel. 85% der Kühe hatten ein leicht- bis mittelgradig gestörtes Allgemeinbefinden. Fast alle betroffenen Kühe fraßen schlechter und knapp 60% hatten eine niedrigere Milchleistung. Bei drei Viertel der Tiere war außerdem die Pansenmotorik reduziert und bei 60% der Kot schlechter zerkleinert.
Auf tierärztliche Tests wie den Rückengriff, um eine Fremdkörpererkrankung nachzuweisen, reagierten nur 58% der Tiere positiv, alle anderen waren ohne Befund.
Diese Ergebnisse zeigen, dass ein Fremdkörper nicht allein auf Basis klinischer Symptome oder der Untersuchung im Labor nachgewiesen werden kann. Die Dunkelziffer ist damit hoch.