Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

Aus dem Heft

Fresser für Eigenbedarf und Verkauf

Lesezeit: 3 Minuten

Nach 60 Tagen treibt Meidert die 120 Kälber in den fast baugleichen Fresserstall um, der auch in vier Abteile mit je 30 Tieren unterteilt ist. Anschließend reinigt und desinfiziert er den Kälberstall, der dann noch eine Woche leer steht, um den Keimdruck zu senken.


Das Wichtigste zu den Themen Rind + Milch mittwochs per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Die Rationen für Fresser mischt er genau wie die TMR für die Mastbullen im Futtermischwagen mit 12 m³. Die Ration ändert sich fast wöchentlich: Von 65% Mais und 35% Kraftfutter in Woche 8 verschiebt sich das Verhältnis bis zum Ende der Mast (Woche 17) zu 80% Mais und 20% Kraftfutter. Das Kraftfutter setzt sich zusammen aus: 20% Rapsschrot, 20% Sojaschrot, 28% Körnermais, 28% Weizen und 4% Mineralfutter und kohlensaurem Kalk. „Die Mischung könnte auch intensiver sein. Mir ist aber wichtig, dass die Abnehmer die Tiere gut weiterfüttern können“, sagt der Mäster. Wenn die Tiere Umstellungsprobleme haben, sei keinem geholfen. Und grundsätzlich hält er das Tiermaterial für entscheidender als eine bis aufs Gramm ausgefeilte Futterration.


Eigenes Getreide:

Er setzt vor allem eigenes Getreide und Rapsschrot ein. „Raps ist qualitativ genauso gut wie Soja, aber günstiger und dazu frei von gentechnisch veränderten Organismen (GVO)“, begründet er die Wahl. Schon länger bemüht er sich, die Tiere vom Kalb bis zum Schlachtbullen mit GVO-freiem Futter zu füttern. Vor wenigen Wochen hat er sich nach den Richtlinien des VLOG (Verein Lebensmittel Ohne Gentechnik) zertifizieren lassen.


Die Fütterung ist auch für den Fresserverkauf wichtig: Wenn jemand Bullen oder Färsen als „GVO-frei“ verkaufen will, müssen sie drei Viertel der Lebenszeit gentechnikfrei gemästet worden sein. Wenn nicht schon die Fresser entsprechend gefüttert wurden, ist das nicht zu schaffen.


GVO-freies Soja ist mit etwa 100 €/t gut 20% teurer als konventionelle Ware. Ob sich der Aufwand lohnt, weiß Meidert noch nicht. Bei seinen eigenen Bullen kann er bisher nur bei seinem örtlichen Metzger einen Mehrpreis erzielen. Über diesen verkauft er jede Woche ein Tier. „Wenn der Schlachthof GVO-freie Ware verlangt, geht das nur über einen echten Zuschlag. Es darf nicht sein, dass der Mehraufwand Standard wird und wir wieder ein Programm mehr aufgedrückt bekommen“ warnt er.


100 verkaufte Fresser:

Von den 120 Fressern verkauft er ca. 100 Stück an Bullenmäster, den Rest mästet er selbst aus. Er wird oft gefragt, ob es Probleme gibt, wenn Fresser aus einem Strohstall auf Spaltenböden kommen. „Bislang hat noch kein Abnehmer negative Erfahrungen gemacht“, stellt er fest. Was er vor dem Einstieg in die Fresseraufzucht unterschätzt hatte, ist die Gesunderhaltung der Tiere.


Trotz guter Stallbedingungen brach vor allem in der Anfangsphase öfter Grippe aus. Meidert führt das auf die verschiedenen Herkünfte zurück: „Im Schnitt kommen die 120 Kälber aus über 90 Betrieben. Dieser Krankheitsdruck lässt sich auch durch optimale Haltungsbedingungen nicht aufhalten.“


Ein Ärgernis ist der bürokratische Aufwand mit der Antibiotika-Datenbank. Alle sechs Monate muss er einen Maßnahmenplan bei seinem Veterinäramt einreichen, obwohl er schon so wenig Mittel wie möglich einsetzt. Hier erhofft er sich von politischer Seite eine Erleichterung.

Die Redaktion empfiehlt

top + Top informiert in die Maisaussaat starten

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.