Während Holstein-Betriebe über längere Zwischenkalbezeiten diskutieren, gilt für Fleckvieh weiter die Parole: Jedes Jahr ein Kalb!
Mit den Kälbern und Jungrindern lassen sich gute Nebenerlöse erzielen. Für Happach und Ginter ist der Verkauf von tragenden bzw. agbekalbten Jungrindern auf Schauen oder für den Export ein gutes Geschäft.
Denn Export-Tiere für Kasachstan oder die Türkei erlösen beispielsweise im Schnitt 1500 €. „Das ist gerade bei niedrigen Milchpreisen wie jetzt ein guter Zusatzerlös“, stimmen sie überein. Männliche Fleckvieh-Absetzer mit rund 100 kg bringen bis zu 600 € auf.
Kurze Zwischenkalbezeit:
Vier der fünf Betriebe erreichen Zwischenkalbezeiten von spürbar unter 400 Tagen, nur Gebhardt liegt mit 408 Tagen knapp darüber. Alle Betriebsleiter setzen ausschließlich auf die visuelle Brunstbeobachtung. Im neuen Stall nutzt Baumann jetzt aber zusätzlich die Auswertungen der beiden Melk-roboter.Ginter und Baumann sind Eigenbestandsbesamer, bei Böttle besamt der Tierarzt. Bei Gebhardt kommt ein Besamungstechniker, bei Problemkühen kommt der Deckbulle zum Einsatz. Happach setzt ausschließlich auf den Deckbullen, der ständig in der Herde läuft. „Es ist schon vorgekommen, dass eine Kuh zehn Tage nach dem Kalben wieder tragend war“, sagt er. Die anderen Milcherzeuger halten eine Wartezeit von 35 bis 49 Tagen ein oder entscheiden individuell.
Die Kühe nehmen gut auf. So liegt der Besamungsindex bei Baumann und Böttle beispielsweise nur bei 1,6.
Alle Betriebsleiter setzen auf hochwertige Genetik. Ginter und Böttle sind regelmäßig erfolgreich auf Schauen unterwegs. Sie legen besonderen Wert auf Fundament und Euter.