Ganz unterschiedlich halten es die Betriebe mit der Fütterung: von „nach-Gefühl-füttern“ bis ausbalancierte Mischrationen. Gemeinsam haben die Betriebe, dass sie nur eine Ration an die Laktierenden füttern, immer mehrere Grassilagen bzw. Grasprodukte mischen, auf ausreichend Struktur achten und alles tun, um die Futteraufnahme anzukurbeln.
„Nach Gefühl füttern“:
Happach und Gebhardt führen weder Futteranalysen noch Rationsberechnungen durch. Sie machen alles „nach Gefühl“ und mit einem intensiven Blick auf ihre Kühe.Happach schwört auf Sandwich-Silage vom ersten Grasschnitt und Maissilage. Diese füttert er grundsätzlich morgens mit dem Silokamm. Mittags legt er den Kühen den zweiten oder dritten Grasschnitt vor, abends noch einmal Heu. „Jedes Futter hat seinen eigenen Geschmack. Das regt die Futteraufnahme an und sorgt für ausreichend Struktur“, sagt der Milcherzeuger. Zwischen dem Füttern schiebt er das Futter mehrmals täglich nach. Ab 16 kg Milch bekommen die Kühe maximal 8 kg Kraftfutter über den Transponder, maximal 12 dt/Kuh/Jahr.
Gebhardt hat keine Maissilage. Im Winter füttert er Grassilage, Heu und Biertreber. Dabei hat er immer zwei Grassilagen geöffnet, um zwischen den Schnitten zu wechseln. „Wenn ich morgens eine junge Silage füttere, ergänze ich älteres Heu. Abends lege ich dann eine ältere Silage vor und ergänze junges Grummet“, erklärt Gebhardt.
Im Sommer kommen die Kühe halbtags auf die Weide. Im Stall ergänzt der Milcherzeuger Heu und Frischgras. Das frische Gras holt Gebhardt mehrmals täglich mit einem kleinen Schlepper mit Finger-Balken und Ladewagen. „Wir müssen so viel Futter in die Kühe bekommen wie möglich“, sagt er. Das Kraftfutter verteilt er individuell ab einer Milchleistung von 25 kg. Der Aufwand liegt derzeit bei 190 g/kg Milch.
Berechnete Rationen:
Ginter, Baumann und Böttle haben exakte Rationsberechnungen. Alle drei füttern mit einem Mischwagen und setzen Gras- sowie Maissilage, Heu bzw. Stroh und Ausgleichsfutter ein. Baumann und Böttle legen zweimal täglich vor, Ginter einmal täglich. Alle schieben mehrmals täglich das Futter nach. Baumann hat dabei eine eigene Philosophie: „Ich füttere und schiebe das Futter immer zu unterschiedlichen Zeiten nach. Dann sind die Kühe nicht daran gewohnt und kommen immer wieder zum Futtertisch.“Auf den drei Mischwagen-Betrieben bekommen die Kühe das Kraftfutter über einen Transponder. Ginter und Baumann haben dabei eine klare Zielmarke: maximal 250 g/kg Milch.