Vor allem im Sommer begünstigen hohe Temperaturen und ein geringer Vorschub Schimmelnester in Silagen. „Achten Sie möglichst genau darauf, dass verschimmelte oder erwärmte Silagen nicht in den Futtermischwagen oder Futtertrog gelangen“, rät Tierärztin Dr. Katrin Bock aus Kranenburg am Niederrhein.
Denn das habe zur Folge, dass die Akzeptanz des Futters sinkt, die Aufnahme des Grundfutters zu gering ist und es zu einer pH-Wert-Änderung im Pansen kommt. Dadurch verändert sich die Pansenflora und ein Teil der Bakterien stirbt ab, erklärt sie weiter. Es können Endo-toxine entstehen, die Durchblutungsstörungen hervorrufen, kleine Gefäße schädigen und so den Übertritt von Toxinen und Darmbakterien ins Blut begünstigen. Bei einem gesunden Tier verhindert die sogenannte „Blut-Darm-Schranke“ den Übertritt von Toxinen ins Blut.
Zudem wirken die Mykotoxine direkt auf das Immunsystem der Kuh, sodass sich die Abwehrsituation verschlechtert. Dies kann sich z.B. über gehäuft auftretende Euterentzündungen äußeren. „Wenn Sie der Sache auf den Grund gehen, nehmen Sie nicht nur die Liegeboxen- und Melkhygiene, sondern auch die Futterhygiene genau unter die Lupe“, rät die Tierärztin.
Darüber hinaus können sich die Schimmelpilze auch schädlich auf die Fruchtbarkeit auswirken.