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Gärreste viel saugfähiger

Lesezeit: 3 Minuten

Jörn Kriesmann aus Barver in Nieder-sachsen streut seit zwei Jahren die Liegeboxen der melkenden Kühe mit Gärresten ein. Auch die Abkalber, Trockensteher und kranken Kühe liegen jetzt im Tiefstreustall auf dem „Abfallprodukt“ aus der Biogasanlage.


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Früher hat er ein Gemisch aus Stroh, Sägespänen und Kalk für die rund 1000 Boxen verwendet. Vor allem die Kosten für die Sägespäne und die hohen Bergungskosten für Stroh haben ihn gestört. „Das hat uns jedes Jahr fast 100 000 € gekostet“, berichtet der Milcherzeuger. Die neue Einstreu kostet dagegen nichts.


Vor zwei Jahren hat der Landwirt mit seinem Partner eine Biogasanlage in Betrieb genommen. Seitdem separiert er die Gärreste der Biogasanlage und trocknet diese mit der anfallenden Wärme.


Mit der Umstellung auf Gärreste hatten die Rinder keine Probleme. „Die Tiere haben die Einstreu von Anfang an gut angenommen und fühlen sich wohl“, so der Landwirt. Er schätzt die Saugfähigkeit der Gärreste drei bis vier Mal höher als die von Sägemehl ein. Die Klauen und Euter der Kühe sind trocken, deshalb müssen die Euter vor dem Melken auch nur mit einem trockenen Papiertuch gereinigt werden. „Die Keimbelastung in der Einstreu ist gering, wir haben nur1 bis 2 % Mastitis-Neuinfektionen im Monat“, erklärt Kriesmann. Die Zellgehalte seien durch den Wechsel gesunken. Damit sich in den Liegeboxen eine stabile Matratze ausbilden kann, strebt Kriesmann einen Trockensubstanzgehalt von 60 bis 70 % an. Für die anderen Liegeflächen kann dieser auf 80 % ansteigen. Täglich ebnet Kriesmann die Box per Hoflader mit montiertem Auslegearm ein. Zwei Mal wöchentlich streut er mit Hoflader und Schaufel mit beidseitigem Auswurf jeweils 25 kg ein.


Auf die Tiefstreuflächen wird eine 40 cm dicke Matratze aus dem Abfallprodukt aufgebaut. Hier streut Kriesmann einmal wöchentlich neu ein, fräst diese Flächen aber täglich. „Somit sparen wir Einstreu und der Keimdruck sinkt“, sagt der Landwirt. Der Zeitbedarf für das Fräsen ist mit zehn Minuten für 100 Tiere gering. Auch bei den Kälbern streut Kriesmann alle zwei Tage mit Gärresten ein.


Beim Einstreuen der Liegeboxen ist die Staubbelastung leicht erhöht. Zu beachten ist auch, dass durch die Einstreu die Gülle eindickt, dadurch muss das Rührwerk robuster und leistungsfähiger sein.


Der wiederholten Nutzung der Gülle in der Biogasanlage steht jedoch nichts entgegen. Kriesmann: „Wir erreichen gu­te Ausnutzungen in der Biogasanlage, da die Mikroorganismen die Feststoffe noch einmal aufschließen.“

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