- Standgerüst: Erfreulich ist, dass sich GEA bei der Planung und Umsetzung des gesamten Melkgebäudes eingebracht hat. So sind die Dimensionierungen und Laufwege abgestimmt. Mit 3 Zoll-Stand-rohren und 2,5 Zoll-Verbindungsrohren ist das Gerüst sehr stabil. Kabel und Technik sind in einem Edelstahlkasten. Dieser ist leicht gebogen und mit dem Firmen-Schriftzug versehen.
- Ein- und Austrieb: Die Tore sind sehr stabil. Die Kühe sind während des Melkens gut positioniert. Sie stehen ausreichend weit hinten, aber dennoch locker. Die Kopffreiheit ist sehr gut. Beeindruckend ist der Austrieb der Kühe auf dem Testbetrieb: Sobald die Frontbegrenzung hochfährt, gehen schlagartig alle 16 Kühe einer Seite drei Schritte nach vorne. Der Melkplatz ist frei, der Schnellaustrieb fährt herunter, die nächste Gruppe kann eintreten. Einziger Wehrmutstropfen: Die Gummipuffer vom Schnellaustrieb können ver-rutschen. Dann schlagen einige Einweisbügel lautstark aneinander.
- Vorarbeiten: Die vorbereitenden Arbeiten laufen im Firmen-Standard ab. Die Melkzeuge lassen sich halbseitig zentral bereitschalten. Die Entnahme der Melkzeuge aus der Spülaufnahme erfolgt automatisch per Knopfdruck.
Der Melker muss die Spülaufnahmen einzeln ein- (Melken) und ausklappen (Spülen). Das geht zwar einfach, hält aber trotzdem auf. Die Spülaufnahmen sind relativ tief platziert, ebenso die Milchmengenmessung. Für den Service und die Milchleistungsprüfung ist die Arbeitshöhe nicht angenehm.
- Melken: Im Vergleich aller vier Testkandidaten ist bei GEA die Erreichbarkeit und Sicht auf das Euter am schlechtesten. Die Edelstahl-Verkleidung ist relativ weit heruntergezogen, darunter kommt noch die Kotrinne. An der Melkgrubenkante ist eine Edelstahlkante montiert. Im Extremfall, beispielsweise bei Färsen, sieht der Melker nur Beine – nicht einmal die Zitzen.
Beim Melken haben alle Melkzeuge einen leichten Zug nach hinten. GEA melkt nach unten. Deshalb ist eine zusätzliche Kette als Schlauchführung nötig. Die Melkzeug-Positionierung wirkt nicht immer optimal.
Nach der automatischen Abnahme sind die Melkzeuge verdreht. Es hapert meist an einem Melkbecher. Ab und zu schlagen die Melkzeuge bei der Abnahme gegen die Edelstahlkante. Das ist laut und belastet das Material.
Nacharbeiten: Die Melkzeuge pro Seite lassen sich zum Spülen absenken. Das geht auch, während die Anlage noch läuft. So lassen sich beim letzten Durchgang die Melkzeuge schon einsetzen, während einzelne Plätze noch melken. Das Einsetzen ist nach einer Eingewöhnungszeit leicht. Beim Spülen sitzen die Melkzeuge etwas „wackelig“.