„Wir haben viele Ansatzpunkte aufgezeigt, um die Branche für die Herausforderungen der nächsten zehn Jahre zu wappnen. Jetzt kommt es darauf an, die Punkte zügig umzusetzen“, fasst Dr. Theodor Seegers, ehemaliger Abteilungsleiter im Bundeslandwirtschaftsministerium und Moderator der Abstimmungen zur Sektorstrategie Milch 2030 die Ergebnisse zusammen. Der Deutsche Bauernverband, der Deutsche Raiffeisenverband, die Interessengemeinschaft Genossenschaftliche Milchwirtschaft, der Milchindustrieverband und der Bundesverband der Privaten Milchwirtschaft haben einen 34-seitigen Maßnahmenkatalog erarbeitet. Mehr als 100 Personen aus der Milchbranche beteiligten sich in neun Arbeitsgruppen an den Diskussionen. Auch Vertreter vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) arbeiteten konstruktiv mit. „Leider hat sich der BDM in letzter Minute nicht in der Lage gesehen, die Strategie mitzutragen“, erklärte Seegers. Der Verband sei aber herzlich eingeladen, sich an der Umsetzung und an weiteren Diskussionen zu beteiligen.
Umsetzung der Strategie
In dem Maßnahmenkatalog geht es im Kern um die Themen Branchenkommunikation, Standardsetzung und Lieferbeziehungen. Die Branchenkommunikation soll noch in diesem Jahr starten, erklärte Karsten Schmal, Sprecher der Sektorstrategie. Geldgeber sollen zu gleichen Teilen Milcherzeuger und -verarbeiter sein. Vorgesehen ist, dass mindestens 80% der deutschen Milchverarbeitungsbranche die Finanzierung mittragen. Weitere Standardsetzungen aus dem Sektor heraus sollen der zunehmenden Kritik an der modernen Milchproduktion entgegenwirken. „Ziel ist, den Lebensmitteleinzelhandel als Partner zu gewinnen und die Akzeptanz des QM-Milch-Standards langfristig sicherzustellen“, so Schmal.
Bei dem Punkt Lieferbeziehungen einigten sich die Verbände darauf, dass jedes Unternehmen eine eigene Strategie zur Krisenbewältigung finden müsse. Beispiele dafür könnten Festpreismodelle, temporäre Krisenmodelle (A/B-Modelle) sowie die intensivere Beobachtung von Marktsignalen an der Börse sein.
Anwendung von Artikel 148?
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft begrüßte die Sektorstrategie. „Es geht nun darum, dass die Branche moderne Lieferbeziehungen etabliert, um strukturelle Überschüsse zu vermeiden“, erklärte der Parlamentarische Staatssekretär bei dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Hans-Joachim Fuchtel. Die Schlussfolgerungen aus der Umsetzung der Sektorstrategie 2030 sollen Grundlage zur Entscheidung über die Anwendung von Artikel 148 der Gemeinsamen Marktorganisation sein. Von den Initiatoren der Sektorstrategie ist dieser Schritt aber nicht gewollt.
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„Wir haben viele Ansatzpunkte aufgezeigt, um die Branche für die Herausforderungen der nächsten zehn Jahre zu wappnen. Jetzt kommt es darauf an, die Punkte zügig umzusetzen“, fasst Dr. Theodor Seegers, ehemaliger Abteilungsleiter im Bundeslandwirtschaftsministerium und Moderator der Abstimmungen zur Sektorstrategie Milch 2030 die Ergebnisse zusammen. Der Deutsche Bauernverband, der Deutsche Raiffeisenverband, die Interessengemeinschaft Genossenschaftliche Milchwirtschaft, der Milchindustrieverband und der Bundesverband der Privaten Milchwirtschaft haben einen 34-seitigen Maßnahmenkatalog erarbeitet. Mehr als 100 Personen aus der Milchbranche beteiligten sich in neun Arbeitsgruppen an den Diskussionen. Auch Vertreter vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) arbeiteten konstruktiv mit. „Leider hat sich der BDM in letzter Minute nicht in der Lage gesehen, die Strategie mitzutragen“, erklärte Seegers. Der Verband sei aber herzlich eingeladen, sich an der Umsetzung und an weiteren Diskussionen zu beteiligen.
Umsetzung der Strategie
In dem Maßnahmenkatalog geht es im Kern um die Themen Branchenkommunikation, Standardsetzung und Lieferbeziehungen. Die Branchenkommunikation soll noch in diesem Jahr starten, erklärte Karsten Schmal, Sprecher der Sektorstrategie. Geldgeber sollen zu gleichen Teilen Milcherzeuger und -verarbeiter sein. Vorgesehen ist, dass mindestens 80% der deutschen Milchverarbeitungsbranche die Finanzierung mittragen. Weitere Standardsetzungen aus dem Sektor heraus sollen der zunehmenden Kritik an der modernen Milchproduktion entgegenwirken. „Ziel ist, den Lebensmitteleinzelhandel als Partner zu gewinnen und die Akzeptanz des QM-Milch-Standards langfristig sicherzustellen“, so Schmal.
Bei dem Punkt Lieferbeziehungen einigten sich die Verbände darauf, dass jedes Unternehmen eine eigene Strategie zur Krisenbewältigung finden müsse. Beispiele dafür könnten Festpreismodelle, temporäre Krisenmodelle (A/B-Modelle) sowie die intensivere Beobachtung von Marktsignalen an der Börse sein.
Anwendung von Artikel 148?
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft begrüßte die Sektorstrategie. „Es geht nun darum, dass die Branche moderne Lieferbeziehungen etabliert, um strukturelle Überschüsse zu vermeiden“, erklärte der Parlamentarische Staatssekretär bei dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Hans-Joachim Fuchtel. Die Schlussfolgerungen aus der Umsetzung der Sektorstrategie 2030 sollen Grundlage zur Entscheidung über die Anwendung von Artikel 148 der Gemeinsamen Marktorganisation sein. Von den Initiatoren der Sektorstrategie ist dieser Schritt aber nicht gewollt.