US-Forscher haben mit „Gene Editing“ genetisch hornlose Kälber erzeugt. Doch für den praktischen Einsatz in der deutschen Rinderzucht ist das Verfahren noch zu aufwändig, die Risiken sind nicht geklärt und rechtlich ist es eine Grauzone, erklärt der Förderverein Bioökonomieforschung (FBF).
Beim Gene Editing schneiden spezielle Enzyme die DNA von Embryonen (z.B. CRISPR/CAS). Die Zellen setzen die Abschnitte wieder zusammen und lassen Stellen aus. Damit würde sich das Verfahren für Merkmale eignen, die nur von einem Gen beeinflusst werden, wie Hornlosigkeit oder Gendefekte.
Die deutschen Rinderzuchtverbände wollen vor dem Einsatz die Risiken genauer analysieren. Wenn sie Gene Editing zukünftig einsetzen sollten, dann nur um Tierwohl und -gesundheit, Ressourceneffizienz oder Produktqualität zu verbessern.
Der EU-Gerichtshof klärt zurzeit, ob für das Verfahren die GVO-Richtlinie gilt. Das Bundesamt für Verbraucherschutz z.B. hatte das nicht so bewertet, weil keine artfremden Gene eingebracht werden.
Sebastian Klein vom FBF ergänzt: „Daneben wird es aber vor allem eine Herausforderung die Akzeptanz der deutschen Verbraucher zu gewinnen.“