Diese Frage lässt sich nicht pauschal für alle Betriebe, sondern nur für jeden Betrieb individuell beantworten. Das war die Quintessenz der Veranstaltung der Agrar- und Veterinär-Akademie zur Göttinger Erklärung (vgl. top agrar 7/2016, ab Seite R18). Rund 150 Tierärzte, Wissenschaftler, Tierzüchter und Landwirte diskutierten zwei Tage sehr kontrovers darüber, was sich ändern muss, damit Milchkühe weniger erkranken und länger leben. Im Fokus stand dabei vor allem die Selektion auf Milchleistung. Prof. Dr. Wilfried Brade vom Leibniz-Institut für Nutztierbiologie in Dummerstorf, warf dazu die Frage auf, ob ein einheitliches Zuchtziel für Deutsche Holsteins, wie es derzeit angestrebt wird, für die vielfältigen Bedingungen überhaupt noch zeitgemäß ist.
In punkto Management-Fehler waren sich viele Teilnehmer einig, dass momentan zwar das Geld für größere Maßnahmen fehle, aber bereits ein wichtiger Schritt getan sei, wenn man sich regelmäßig mit Tierarzt und Fütterungsexperte gemeinsam an einen Tisch setzt und nach Lösungen sucht.