Die Triesdorfer setzen zur Brunsterkennung auf das System Heatime-HR (SCR), das neben der Bewegungsaktivität die Wiederkauschläge der Tiere erfasst: „Die Technik ist für uns unverzichtbar, weil sie uns auch bei der Gesundheitsüberwachung unterstützt“, sagt Uwe Mohr. Denn verändert sich nur die Wiederkauaktivität, kann das ein Hinweis auf ein Stoffwechselproblem oder auf einen Fremdkörper sein.
Heatime-HR besteht aus Sendern mit einem Sensor und einem Mikrofon, die jede Kuh am Halsband trägt. Eine Antenne leitet die Daten an den systemeigenen Steuerungscomputer weiter. Der Landwirt kann per App jederzeit auf die Daten zugreifen und sich einen Alarm aufs Handy senden lassen.
Messwerte kombinieren:
Einen großen Vorteil sieht Uwe Mohr in der Kombination der Messwerte, die mit kuhindividuellen Schwellenwerten abgeglichen werden. Durch die Gegenläufigkeit der Werte lasse sich bei der Brunsterkennung eine extrem hohe Trefferquote erzielen: „Das ermöglicht uns eine gute Besamungsplanung“, so Mohr. Als brünstig erkannte Kühe werden zwischen der 10. bis 16. Stunde nach dem Peak besamt.Der kompakte Bildschirm am Steuerungsgerät liefere alle 20 Minuten auffällige Tiere als Kurven oder Listen auf einen Blick, ohne dass man dafür erst lange Datenlisten wälzen müsse. Die Technik sei einfach zu handhaben und laufe weitgehend störungsfrei. Allerdings dürfen dafür die Sensoren am Halsband nicht verrutschen. Nach Gebrauch müssen sie richtig abgemeldet werden, sonst zeigen sie weiterhin eine Aktivität an. Verbesserungswürdig sei die Robustheit der Mikrofone. Hilfreich wären sowohl eine bessere Bedienungsanleitung als auch eine stundengenaue Eintragung der Besamungen. Bisher wird nur der jeweilige Tag angezeigt.