In Deutschland gibt es etwa 4,2 Mio. Milchkühe. Eine Kuh mit einer Leistung von 9000 kg benötigt etwa 8,3 dt Rapsschrot pro Jahr. Das ergibt einen Gesamtbedarf von 3,4 Mio. t pro Jahr. Ein Mastbulle benötigt etwa 5,8 dt Rapsschrot pro Jahr. Für den gesamten Mastbullenbestand sind das etwa 700000 t Rapsschrot jährlich.
Das heißt: Die vorhandenen Mengen an Rapsschrot und Getreideschlempe reichen, um alle deutschen Kühe und Mastbullen ausreichend zu versorgen.
Allerdings ist Rapsschrot auch ein immer wichtigeres Futtermittel für Schweine und Geflügel. In Schweinemastrationen können ohne Leistungseinbußen 10 bis 15% Rapsschrot einfließen. Das würde für den gesamten Mastschweinebestand einen Verbrauch von etwa 675000 t Rapsschrot pro Jahr bedeuten. Auch Zuchtsauen lassen sich gut mit Rapsschrot versorgen. Gleiches gilt für Geflügel.
Das macht deutlich, dass es bei einer flächendeckenden Umstellung der gesamten Tierhaltung auf GVO-freie Fütterung zu einem großen Wettbewerb um die Rapsschrotmengen kommen wird. Zumal aus Fruchtfolgegründen eine deutliche Erhöhung des Rapsanbaus kaum möglich ist.
Branchenkenner meinen daher, dass ein genereller Verzicht auf gentechnisch verändertes Sojaschrot derzeit nicht möglich sei. Deshalb bleibe es eine große Herausforderung, den Anbau und die Verfügbarkeit von GVO-freiem Soja zu forcieren.