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Gute Vorarbeit und viele Helfer nötig

Lesezeit: 4 Minuten

Marvin Große Hündfeld aus Ahaus (Nordrhein-Westfalen) hat mit seinem Vater drei Ställe für 1400 Kälber komplett mit Gummimatten ausgestattet.


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Gute Planung, gründliche Vorarbeit und zahlreiche Helfer: Das sind für Matthias und Marvin Große Hündfeld aus Ahaus-Alstätte (Nordrhein-Westfalen) die Voraussetzungen für die erfolgreiche Umrüstung auf Gummimatten. Vater und Sohn mästen Rosékälber. Sie haben seit 2019 drei Ställe mit ca. 1400 Plätzen mit Gummimatten ausgestattet – darunter auch einen gepachteten Bullenstall, den sie mithilfe der Gummimatten für die Kälbermast angepasst haben. Denn die Betonspalten hatten eine Schlitzbreite von 4,5 cm – zu weit für die jungen Tiere.


Zwei Mattentypen


Die Landwirte haben die Buchten komplett mit Gummi ausgelegt. Hierbei haben sie sich für zwei Modelle des Herstellers Kraiburg entschieden: Die Bullenmatte Lospa SB im Bullenstall und die Jungviehvariante Kura SB für die anderen beiden Ställe. „Die Matte für Bullen hat eine Tragfähigkeit von 700 kg im Schnitt. Damit könnten wir in dem Stall auch mal wieder Bullen aufstallen“, begründet Marvin Große Hündfeld das.


Mehrere BauAbschnitte


Die Nachrüstung erfolgte in mehreren Abschnitten: Zunächst haben sie in der Zeit nach dem Ausstallen eines Durchgangs die Böden gründlich gewaschen und dann die Spalten auf Haarrisse oder Abplatzungen kontrolliert. Da diese ohne Schäden waren, konnten sie die Gummimatten dort montieren.


Dafür hat der Hersteller die Bodenfläche ausgemessen, weil die Matten immer nach Maß angefertigt werden. Anschließend erhielten die Landwirte für jeden Stall ein Probeexemplar. Nach der Freigabe wurden die Matten gefertigt, nummeriert und nach knapp zwei Monaten auf Paletten angeliefert.


Effizientes Vorgehen


Für den Einbau nutzten die Landwirte die fünf Tage zwischen Ablieferung der Schlachttiere und dem Einstallen von neuen Kälbern. Dabei gingen sie so vor:


  • Die frei gewordenen Ställe haben sie mit dem Hochdruckreiniger gewaschen. „Jede kleine Verunreinigung führt dazu, dass die Matten nicht genau aufliegen, darum sollte man hierbei sehr gründlich vorgehen“, rät er.
  • Dann haben sie die Matten in den Buchten ausgelegt und für den Folgetag bis zu zehn Freunde und Familienmitglieder eingeladen.
  • Die Matten wurden mit Gummikeilen auf den Betonspalten verankert, die per Vorschlaghammer durch die Öffnungen der Matten eingeschlagen werden und sich in den Schlitzen der darunter liegenden Betonspalten verkeilen. Große Hündfelds haben am Vortag die passende Zahl an Keilen in Eimern in jeder Bucht verteilt.
  • Eine Person hat die Keile in die Schlitze gesteckt, zwei weitere haben anschließend die Keile eingeschlagen.
  • Bei den Ställen mit Einzelspalten hatte sich bewährt, zunächst die Keile in der Mitte der Matte einzuschlagen, damit diese richtig fixiert wird, und dann erst die randständigen Keile.


Anstrengende Arbeit


Das Einschlagen war mit Abstand das größte Nadelöhr bei der Nachrüstung: Da man neun Keile pro m2 benötigt, mussten sie für die rund 2300 m2 Fläche über 17000 Keile verarbeiten. „Pro Keil waren rund vier Schläge mit dem schweren Hammer nötig“, lautet seine Erfahrung. Die Arbeit war bei der härteren Bullenmatte noch anstrengender.


Der Tipp, die Keile mit Spülmittel gleitfähiger zu machen, erwies sich als nicht so hilfreich, da der Hammer beim Einschlagen auch leichter abrutschte.


An einigen Stellen mussten sie die Matten vor Ort anpassen, z.B. bei Ecken oder Kanten. „Man hatte uns gesagt, dass man das Gummi mit einem Teppichmesser schneiden kann, aber uns sind ständig die Klingen abgebrochen“, erklärt Marvin Große Hündfeld.


Besser funktionierte es mit der Stichsäge, die mit einem grobzackigem Holzsägeblatt ausgestattet war. Diese Arbeiten sollte man möglichst im Vorfeld machen, bevor die Helferkolonne anrückt, rät der Landwirt.


Bisherige Erfahrungen


Was die Landwirte seit der Installation der Gummimatten festgestellt haben:


  • Die Kälber sind auf dem Gummiboden agiler als auf Betonboden.
  • Da der Schlitzanteil deutlich geringer ist als vorher bei Betonspalten, liegt mehr Kot auf dem Gummi mit der Folge, dass die Tiere nasser und schmutziger sind.
  • Kot und Urin auf den Flächen führen teilweise auch zu einer schlechteren Luft im Stall. -neu-

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