Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Maisaussaat Erster Schnitt 2024 Rapspreis

topplus Aus dem Heft

Haltungsformstufen: 1,2 ct/kg für Stufe 2?

Lesezeit: 3 Minuten

Im kommenden Jahr soll es zusätzlich zu Fleisch auch Milch eingeteilt in Haltungsformstufen im Kühlregal geben. In Stufe 2 gruppiert sich der sogenannte QM-Tierwohl-Standard ein, den QM-Milch entwickelt hat und auf den Verpackungen als „QM+“ ausweist. Zur Diskussion steht aktuell ein Zuschlag von 1,2 ct/kg für Lieferanten von Milch aus Haltungsformstufe 2.


Das Wichtigste zu den Themen Rind + Milch mittwochs per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Manfred Graff, Milchviehhalter und Aufsichtsratsmitglied von Arla begrüßt, dass das Thema Tierwohl in der Branche vorangebracht wird. Kritisch sieht er allerdings die Vergütungshöhe: „Das wird bei vielen Landwirten nicht reichen“, ist er überzeugt. Zudem sei der Aufwand für die Molkereien hoch, Milchströme zu separieren und die Logistik umzuplanen. Es sei noch nicht klar, ob für die Milchverarbeiter eine finanzielle Entschädigung vorgesehen ist. Graffs Befürchtung: „Die Molkereien müssen den Grundpreis reduzieren, um die Mehrkosten zu kompensieren.“ Eine weitere Tücke sieht er in den kurzen Vertragslaufzeiten zwischen Molkereien und Handel. „Wenn Landwirte für Haltungsformstufe 2 investieren, müssen sie sicher sein können, dass sie länger als sechs Monate mehr Milchgeld bekommen“, appelliert Graff. Außerdem müssten Betriebsleiter jährlich mit unangekündigten Kontrollen auf dem Hof rechnen. „Ich befürchte, dass wir Milchbauern am Ende draufzahlen und keinen Mehrwert davon haben“, erklärt er.


Ein Kenner der Branche sieht das anders: „Der Antritt ist, mehr Tierwohl zu schaffen. Die finanziellen Probleme der Branche zu bereinigen, ist nicht die Aufgabe. Wichtig ist, dass der Mehraufwand für die Haltungsformstufe 2 für die Landwirte vergütet wird.“ Die Diskussionen dazu liefen noch. Auch bei der Bewertung der Logistikaufwendungen für die Molkereien sei das letzte Wort noch nicht gesprochen. „Für Milchviehhalter, die nach guter fachlicher Praxis in einem modernen Stall arbeiten, ist die Haltungsformstufe 2 bei entsprechender Vergütung durchaus machbar. Schwierig wird es für Betriebe mit alten Ställen oder mit Anbindehaltung“, lautet seine Einschätzung. Die Zukunft sei Haltungsformstufe 2, Stufe 1 werde auslaufen.


Wer verteilt das Geld?


Unklar ist bisher, wer die Geldausschüttung übernimmt. Im Raum stehen eine Clearingstelle oder die Verteilung über die Molkereien. Dass die Verhandlungen rund um die Finanzierung noch nicht abgeschlossen sind, bestätigt QM-Milch-Geschäftsführer Ludwig Börger. Wichtiger als zu klären, ob es eine Clearingstelle geben soll, ist aus seiner Sicht, ob alle Landwirte, die in Haltungsformstufe 2 wollen, auch dort reinkommen können. „Am Ende muss die Milch im Markt platziert werden können.“ Der QM-Milch-Geschäftsführer geht davon aus, dass im ersten Quartal 2022 die erste als „QM+“ ausgelobte Milch im Kühlregal steht.

Die Redaktion empfiehlt

top + Top informiert in die Maisaussaat starten

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.