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Hilfsmittel gegen Betriebsblindheit

Lesezeit: 3 Minuten

Wiebke Gerdes ist dankbar für zusätzliche Kennzahlen zur Gesundheit ihrer Milchviehherde.


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Milcherzeugerin Wiebke Gerdes aus Schmalfeld (Schleswig-Holstein) bewirtschaftet zusammen mit ihrem Mann Lars einen Milchviehbetrieb mit 130 Kühen, die sie im 20er-Swing-Over-Melkstand melken. Die Milcherzeugerin ist hauptverantwortlich im Stall, ihr Mann übernimmt die Außenwirtschaft.


Aktuell liegt der Herdenschnitt bei 10400 kg Milch (4,21% Fett und 3,58% Eiweiß) und 219000 Zellen/ml. Laut Q Check-Report haben 65% der Kühe eine Zellzahl von unter 100000, das Ziel wären 75%. „Das ist aber nicht mein persönliches Ziel. Ich will im Tank unter 200000 Zellen haben. Denn dieser Wert gilt für die Milchgeldabrechnung“, macht Gerdes deutlich. Dabei seien die Zahlen der MLP nicht mit denen der Tankmilch vergleichbar, wenn sie hohe Zellzahl-Kühe nicht in den Tank melken.


Um die Eutergesundheit zu verbessern, setzt Gerdes unter anderem auf eine Zwischendesinfektion der Melkzeuge. Nach Kühen mit über 200000 Zellen und Tieren mit Flocken in der Milch sprüht sie Peressigsäure in die Melkbecher.


Damit die Euter in der Trockenstehzeit ausheilen können, nutzt Gerdes bei allen Tieren einen Zitzenversiegler und in der Regel antibiotische Trockensteller. Nur bei Kühen mit unter 100000 Zellen zum Trockenstellen schaut sie sich den Schalmtest genau an und setzt viertelindividuell Trockensteller ein.


Die Daten der Milchkontrolle und vom Q Check-Report nutzt die Landwirtin auch für einen Überblick zur Stoffwechselgesundheit. „Bei einem Fett-Eiweiß-Quotient (FEQ) von unter 1,45 und einem Eiweißgehalt unter 3,4% teste ich die Kühe einzeln nach“, sagt die Milcherzeugerin. Wichtig ist ihr aber auch, sich das Tier anzuschauen: „Ein Blick in die Augen der Kuh zeigt oft am besten, wie es ihr wirklich geht.“


Bei der Ration setzt Gerdes auf wenige Extras und verfüttert eine Voll-TMR an die gesamte Herde (mit 7 kg Mais- und 5 kg Grassilage, ausgelegt für 35 kg Milch). Wöchentlich beurteilt sie die Futteraufnahme, indem sie die vorgelegte Mischung und Restmengen wiegt und miteinander vergleicht. Zudem lässt sie aufschreiben, was tatsächlich im Mischwagen landet: „Nur so kann ich nachvollziehen, wenn die Leistung mal nicht zur Kalkulation passt.“


Blick auf eigene Kennzahlen


Den Q Check-Report erhält die Betriebsleiterin erst seit wenigen Monaten. Doch damit hofft sie auch Betriebsblindheit vorzubeugen. „Beispielsweise bei der ‚Neuinfektionsrate in der Trockenstehzeit‘ standen wir laut dem Bericht schon einmal besser da. Das war mir nicht bewusst und jetzt frage ich mich natürlich, weshalb wir uns verschlechtert haben“, sagt Gerdes.


Allerdings gibt sie auch zu bedenken: „Wenn ich die Ursache für bestimmte Kennzahlen nicht kenne, ist es schwierig darauf zu reagieren. Beispielsweise erscheint mir Zahl der Totgeburten bzw. Kälberverluste im Report unverhältnismäßig hoch.“ Sie will diese Zahlen mit dem Tierarzt besprechen.


Die Milcherzeugerin nutzt den Benchmark-Vergleich aus Q Check weniger: „Für mich ist nicht entscheidend, welche Kennzahlen andere Betriebe erreichen, sondern wie sich die Leistungen meiner Herde über die Zeit verändern.“ Das will sie auch weiterhin mit den Daten der Milchkontrolle und ab jetzt auch mit dem Q Check-Report überprüfen.-rei-

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