Ab Herbst werden einzelne Molkereien ihre Auszahlung wieder anheben. Mehrere Marktbeobachter begründen das wie folgt:
- Milchmenge: Weltweit hat sich das Wachstum der Milchmenge abgeschwächt. Neuseeland hat im April 2016 mit 203872 Tieren 26,6% mehr Kühe geschlachtet als im Vorjahresmonat. Im saisonalen Tiefpunkt liegt die Milchmenge unter Vorjahresniveau. In Europa ist der saisonale Höhepunkt der Milchanlieferung überschritten. In vielen Mitgliedstaaten sinkt die Menge auf oder unter Vorjahresniveau.
- Blockbutter: Die Notierungen für Blockbutter haben spürbar angezogen und steigen weiter. In der zweiten Juni-Woche lag die Notierung in Kempten bei 2,80 bis 2,85 €/kg. Das sind 40 Cent/kg mehr gegenüber April. Auch in den Niederlanden zogen die Preise erneut an.
- Schnittkäse: Lebensmittelhandel, Industrie und Großverbraucher sowie südeuropäische Länder und Drittländer ordern große Mengen Schnittkäse. Viele Werke sind ausverkauft. Die Bestände in den Reifelagern sind gering und jung. Die Notierungen haben sich um 0,15 auf bis zu 2,15 €/kg erhöht. Weitere Preissteigerungen sind realistisch.
Das alles kommt aber erst verzögert bei den Milcherzeugern an. Die langfristigen Kontrakte mit niedrigen Preisen wirken noch und einzelne Molkereien dürften ihr Milch-geld zunächst noch weiter kürzen.