Homöopathische Behandlungen haben keinen Behandlungserfolg bei Mastitiden und Puerperalstörungen, zu denen Erkrankungen des Genitaltraktes in den ersten sechs Wochen nach der Kalbung zählen.
Zu diesem Ergebnis kommen Julia Simons, Fanny Ebert, Dr. Laura Pieper und Prof. Dr. Rudolf Staufenbiel von der Freien Universität (FU) Berlin in zwei Untersuchungen. Die Wissenschaftler teilten 210 akut an Mastitis erkrankte Kühe nach einem Zufallsprinzip in eine Homöopathie-Gruppe und eine Placebo-Gruppe ein. Die Tiere der Homöopathie-Gruppe behandelten sie ein- bis fünfmal täglich mit einem Komplex-Homöopathikum, die Tiere der Placebo-Gruppe mit einem entsprechenden Placebo. Die Studie war verblindet, was heißt, dass die behandelnden Personen nicht wussten, bei welchen Mitteln es sich um das Placebo handelte.
Zur Überprüfung der Selbstheilung wurde gegen Ende der Studie eine homöopathisch unbehandelte Kontroll-Gruppe mitgeführt. In der zweiten, ähnlich verlaufenden Studie wurde der Effekt einer homöopathischen Behandlung bei 663 Kühen mit Puerperalstörungen untersucht.
In den Untersuchungen kann kein spezifischer Wirkstoffeffekt der eingesetzten Homöopathika nachgewiesen werden. Dennoch, meinen die Wissenschaftler, können homöopathische Mittel in Absprache mit dem Tierarzt im Gesundheitsmanagement einer Herde sinnvoll eingesetzt werden.