Eine reduzierte Melkfrequenz über zwei Wochen kann das Risiko für eine Ketose verringern. Das zeigt ein Versuch der Universität Guelph in Kanada.
Die Wissenschaftler teilten 104 ketotische Holstein-Kühe in zwei Gruppen ein. Eine Ketose war dabei definiert als ein B-Hydroxybutyrat (BHB)-Blutkonzentration von ≥ 1,2 mmol/l. Alle Kühe wurden von einem automatischen Melksystem (AMS) gemolken. Für zwei Wochen wurde das Melkanrecht bei 55 Färsen und Kühe auf einmal täglich reduziert, während 49 Tiere zweimal täglich zum Roboter gingen. Zusätzlich erhielten alle Ketose-Tiere fünf Tage lang 300 ml Propylenglycol pro Tag.
21 Tage lang erfassten die Wissenschaftler die Entwicklung der Ketonkörper mit täglichen Blut-Proben. Bis zum 60. Laktationstag überwachten sie die Gesundheit und analysierten die Reproduktionsleistung zur ersten Besamung.
Ergebnisse: Die Reduktion der Melkfrequenz hatte einen signifikanten Einfluss: Die Anzahl der ketotischen Erstlaktierenden reduzierte sich innerhalb von drei Tagen auf 0 und blieb auch nach den zwei Wochen mit nur einmal täglichem Melken auf diesem Niveau. Bei den Färsen, die zweimal gemolken wurden, sank die Ketose-Häufigkeit ebenfalls, allerdings langsamer und auch zu Versuchsende galten noch 25% der Tiere als ketotisch.
Bei Kühen ab der zweiten Laktation und einmal täglichem Melken sank die Anzahl der Ketose-Diagnosen auf bis zu 20%. Auch das waren deutlich weniger Tiere als in der Vergleichsgruppe, in der maximal 50% der Tiere ohne Ketose diagnostiziert wurden.