Wir bündeln in der MEG Dachau/Fürstenfeldbruck 220 Mio. kg Milch von 65 Landwirten. Die Jahresmilchmenge pro Betrieb liegt zwischen 60000 kg und mehr als 2 Mio. kg Milch.
Unsere Milch geht zur Molkerei Gropper. Sie zahlt einen Mengenzuschlag von 0,1 ct pro 10000 kg Milch. Staffelzuschläge sind in unserer Region gang und gäbe, z.B. bei unseren Nachbarmolkereien Omira in Neuburg, Zott in Mertingen oder Müller in Aretsried.
Die Molkereien wollen so die größeren Milchviehbetriebe an sich binden. Und Betriebe, die gerade investiert haben, können sich einen höheren Milchpreis für ihre höhere Menge sichern.
Kleinere Milcherzeuger profitieren natürlich kaum davon. Sie erreichen nicht einmal den durchschnittlichen Milchpreis der Molkerei, wenn sie weniger als die durchschnittliche Menge produzieren.
Aber ist es beim Einkauf unserer Produktionsmittel anders? Wer nur zwei Tonnen Dünger kauft muss deutlich mehr bezahlen als bei einem ganzen Zug. Wichtig ist, dass der Milchpreis kleinerer Betriebe noch über dem der Nachbarmolkerei liegt. Zu überlegen wäre aber, ob man den Staffelzuschlag bei der Milch irgendwann nach oben hin deckeln sollte.
Den Mengenzuschlag ganz abzuschaffen, hätte fatale Folgen. Denn die Nachbarmolkerei hat das gleiche Zuschlag-System. Größere Betriebe würden versuchen, die MEG oder Molkerei zu wechseln bzw. Einzelverträge bei der Molkerei zu bekommen. Die Abschaffung würde deshalb nur bundesweit Sinn machen. -pl-
Simon Sedlmaier, 280 Kühe, Vorsitzender der MEG Dachau/Fürstenfeldbruck