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Kraftfutter-Menge vor der Kalbung nicht steigern!

Lesezeit: 4 Minuten

Wie lässt sich das Risiko für eine Ketose wirksam senken? Aktuelle Empfehlungen gibt Dr. Sabine Mann von der Cornell Universität in den USA.


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Es ist ein Dauerbrenner auf Milchviehbetrieben: Der Energie- und Proteinbedarf von Kühen steigt nach der Kalbung schlagartig an. Gleichzeitig sinkt die Futteraufnahme kurz vor der Kalbung um 30 bis 35% und steigt nach der Geburt nur langsam. Die Frischmelker stecken somit im Energieloch und bauen Fett- sowie Muskelmasse ab. Das erhöht die Gefahr der Stoffwechselkrankheit Ketose, die weitere Erkrankungen nach sich zieht.


Die Transitphase verlangt deshalb ein zielgerichtetes Management sowie eine ideale Zusammenstellung der Futterration. Doch wie müssen Management und Futterration aussehen?


Traditionell gilt die Empfehlung, die Energiezufuhr vor der Kalbung zu erhöhen. So sollen die Tiere Reserven für die bevorstehende Laktation und die Zeit der negativen Energiebilanz in den ersten Wochen nach der Kalbung bilden. Zwar verbesserte dies tatsächlich die Körperkondition, jedoch wirkt sich die höhere Energiemenge negativ auf die Futteraufnahme nach der Kalbung sowie auf die Stoffwechselgesundheit aus. Das zeigt ein Fütterungsversuch aus den USA.


Darin haben wir die Konzentration von ß-Hydroxybutyrat (BHB) und Fettsäuren (NEFA) im Blut von Frischmelkern während der ersten drei Wochen nach der Kalbung gemessen. Kühe in Gruppe A (n = 28) erhielten die gesamte Trockenstehphase (ca. 56 Tage) eine ​Totale-Misch-Ration (TMR), die ungefähr 100% des durchschnittlichen Energiebedarfes enthielt (15% Stärke, 48,5% Neutrale-Detergenzien-Faser, NDF). Kühe in Gruppe B (n = 28) bekamen eine TMR, die ca. 150% des durchschnittlichen Energiebedarfes abdeckte (23,5% Stärke, 41,0% NDF). Die Tiere in Gruppe C (n = 28) erhielten in der ersten Hälfte der Trockenstehphase die TMR von Gruppe A, danach eine TMR, die ca. 125% des errechneten Energiebedarfes enthielt (20% Stärke, 42% NDF).


Ergebnis: Nach der Kalbung war die Konzentration des Ketonkörpers ß-Hydroxybutyrat (BHB) und der Fettsäuren (NEFA) im Blut von den Tieren erhöht, die vor der Kalbung eine TMR mit höherer Energiedichte bekamen, also etwa 150% des errechneten Bedarfs (Übers. 1). Die Milchleistung war gleich (Übers. 2).


Zusätzlich verbesserte die Fütterung einer energiekontrollierten TMR, die ca. 100% des errechneten Bedarfs deckte, die Glukose- und Insulinkonzentration im Blut der Frischmelker. Das verbesserte die Fruchtbarkeit.


In dem Versuch haben wir die Energiedichte durch das Beimischen von kurz gehäckseltem Stroh in die Ration angepasst. Entscheidend ist, dass die Kühe die TMR nicht sortieren können. In Deutschland steuern Landwirte die Energiemenge z.T. über das Kraftfutter. Grundsätzlich wichtig ist ein kontinuierlicher Zugang zu Futter, eine hohe Futterqualität und bester Kuhkomfort.


Beim Protein nicht geizen!

Daneben spielt eine angepasste Proteinversorgung eine große Rolle in der Stoffwechselgesundheit der Transitkuh. Der Proteinbedarf in der Transitphase steigt bis zur Kalbung auf Grund des wachsenden Kalbes und der Euterbildung kontinuierlich an. Zusätzlich nimmt der Bedarf mit Einsetzen der Milchproduktion nach der Kalbung nochmals enorm zu.


Ein Proteinmangel verschlechtert Tiergesundheit und Milchproduktion. Deshalb sollten Milcherzeuger besonderes Augenmerk auf die Proteinversorgung in der Transitphase legen. Hierzu ziehen wir in den USA das metabolisierbare Protein (MP) heran. Es setzt sich bei der Kuh aus dem mikrobiellem Protein aus dem Pansen sowie dem im Pansen unverdauten Protein zusammen. Eine ausreichende Versorgung an MP in der Transitphase verhindert, dass die Kühe vorzeitig Muskelmasse mobilisieren. Jede Kuh sollte deshalb eine Versorgung von ca. 1300 g MP/Tag erzielen. Dazu ist eine Ergänzung des mikrobiellen Proteins über pansengeschützte Proteinfuttermittel nötig.


Zudem können Milcherzeuger einzelne essenzielle Aminosäuren wie zum Beispiel Methionin, deren Zufuhr in der Ration unter dem Bedarf in der Transitphase liegt, ergänzen. Auch hier sollten sie pansenbeständige Supplemente verwenden. Das verbessert die Stoffwechselgesundheit und Leistungsfähigkeit. -pl-

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