Erkrankungen frischmelkender Kühe lassen sich mit Hilfe der Milchmenge, Aktivität und anderer Parameter schon bis zu 14 Tage vor der Diagnose vorhersagen, wenn diese mit den Werten gesunder Kühe verglichen werden.
Das zeigt eine Untersuchung der Universität in Guelph (USA). Über sechs Monate werteten die Wissenschaftler Daten von 605 Kühen aus neun Betrieben vom ersten bis zum 50. Laktationstag aus. Alle Betriebe melken ihre Kühe im Automatischen Melksystem (Lely Astronaut A4) und nutzen die Wiederkau- und Aktivitätsüberwachung des Systems.
Die Milchviehhalter bzw. Bestandstierärzte kontrollierten die Kühe täglich auf Mastitis und Labmagenverlagerung. Außerdem kontrollierten die Wissenschaftler die Kühe wöchentlich auf subklinische Ketose, Lahmheit und Gebärmutterentzündung.
Ergebnisse: Krankheiten lassen sich durch den Vergleich der Werte einer Kuh mit denen einer Gruppe gesunder Kühe besonders früh vorhersagen. Die gesunden Kühe sind dabei ein besserer Referenzwert als nur die eigenen Durchschnittswerte des jeweiligen Tieres oder der Durchschnitt der gesamten Herde.
Die Werte von Kühen mit Labmagenverlagerung oder Euterentzündung wichen bereits sechs bis 14 Tage vor der Diagnose von denen gesunder Kühe ab. Die kranken Kühe hatten in der Zeit bereits eine niedrigere Milchleistung, Wiederkaudauer und Aktivität sowie Melkfrequenz und Milchtemperatur. Die Leitfähigkeit stieg ab Tag 14 vor der Diagnose einer Euterentzündung. Zwölf Tage vorher wich sie von den Durchschnittswerten der Kuh selbst ab. Die Konzentrataufnahme sank vor einer diagnostizierten Labmagenverlagerung täglich um 64 g, während diese von gesunden Kühen in dem Zeitraum anstieg.
Kühe mit subklinischer Ketose oder akut lahme Tiere hatten bereits vor der Diagnose im Vergleich zu gesunden Kühen eine niedrigere Milchleistung und Milchtemperatur sowie weniger Melkungen im Roboter. Außerdem nahmen sie ebenfalls weniger Konzentratfutter auf und die Wiederkaudauer sank. Einzig die veränderte Milchtemperatur vor der Diagnose einer Ketose oder Lahmheit fiel auch beim Vergleich mit den Durchschnittswerten des Tieres selbst auf und nicht nur im Vergleich zur gesunden Gruppe.
Hinweis:
Bitte aktivieren Sie Javascipt in Ihrem Browser, um diese Seite optimal nutzen zu können
Zum Lesen dieses Artikels benötigen Sie ein top agrar Abonnement
Erkrankungen frischmelkender Kühe lassen sich mit Hilfe der Milchmenge, Aktivität und anderer Parameter schon bis zu 14 Tage vor der Diagnose vorhersagen, wenn diese mit den Werten gesunder Kühe verglichen werden.
Das zeigt eine Untersuchung der Universität in Guelph (USA). Über sechs Monate werteten die Wissenschaftler Daten von 605 Kühen aus neun Betrieben vom ersten bis zum 50. Laktationstag aus. Alle Betriebe melken ihre Kühe im Automatischen Melksystem (Lely Astronaut A4) und nutzen die Wiederkau- und Aktivitätsüberwachung des Systems.
Die Milchviehhalter bzw. Bestandstierärzte kontrollierten die Kühe täglich auf Mastitis und Labmagenverlagerung. Außerdem kontrollierten die Wissenschaftler die Kühe wöchentlich auf subklinische Ketose, Lahmheit und Gebärmutterentzündung.
Ergebnisse: Krankheiten lassen sich durch den Vergleich der Werte einer Kuh mit denen einer Gruppe gesunder Kühe besonders früh vorhersagen. Die gesunden Kühe sind dabei ein besserer Referenzwert als nur die eigenen Durchschnittswerte des jeweiligen Tieres oder der Durchschnitt der gesamten Herde.
Die Werte von Kühen mit Labmagenverlagerung oder Euterentzündung wichen bereits sechs bis 14 Tage vor der Diagnose von denen gesunder Kühe ab. Die kranken Kühe hatten in der Zeit bereits eine niedrigere Milchleistung, Wiederkaudauer und Aktivität sowie Melkfrequenz und Milchtemperatur. Die Leitfähigkeit stieg ab Tag 14 vor der Diagnose einer Euterentzündung. Zwölf Tage vorher wich sie von den Durchschnittswerten der Kuh selbst ab. Die Konzentrataufnahme sank vor einer diagnostizierten Labmagenverlagerung täglich um 64 g, während diese von gesunden Kühen in dem Zeitraum anstieg.
Kühe mit subklinischer Ketose oder akut lahme Tiere hatten bereits vor der Diagnose im Vergleich zu gesunden Kühen eine niedrigere Milchleistung und Milchtemperatur sowie weniger Melkungen im Roboter. Außerdem nahmen sie ebenfalls weniger Konzentratfutter auf und die Wiederkaudauer sank. Einzig die veränderte Milchtemperatur vor der Diagnose einer Ketose oder Lahmheit fiel auch beim Vergleich mit den Durchschnittswerten des Tieres selbst auf und nicht nur im Vergleich zur gesunden Gruppe.