Milchkühe haben häufig Fieber, ohne dass sie klinische Symptome zeigen. Eine kanadische Studie untersuchte darum die Futteraufnahme und das Sozial- und Liegeverhalten dieser Kühe im Vergleich zu gesunden Kühen. Nach der Kalbung liefen die Kühe in einer Gruppe von 20 Tieren. Elektronische Wiegetröge erfassten die Futter- und Wasseraufnahme. Die Liegedauer zeichneten Sensoren auf und die Körpertemperatur maßen die betreuenden Wissenschaftler täglich. Als Fieber bezeichneten sie eine rektale Temperatur von mehr als 39,5°C. Jeden dritten Tag nach der Kalbung untersuchten sie die Kühe auf Gebärmutterentzündung. Krankheiten wie Mastitis oder Ketose ließen sie über das betriebseigene Untersuchungsschema ermitteln.

Die Wissenschaftler verglichen das Verhalten von Fieber-Kühen mit dem gesunder Kühe. Bei Tieren die zwei Tage Fieber hatten bezogen sie beide Tage in die Auswertung ein.

Ergebnisse: Das Fieber hatte Einfluss auf die Dauer der Futteraufnahme und die Zahl der Besuche am Futtertisch. So verbrachten Kühe, die über mehrere Tage Fieber hatten, im Schnitt 7,6 Min. pro Tag weniger am Futtertisch. Kühe, die einen Tag Fieber hatten, standen an diesem Tag 10 Min. kürzer am Futtertisch. Sie kamen seltener zum Futtertisch und fraßen schneller, sodass sich die Futteraufnahme nicht unterschied. In beiden Fällen zeigte sich kein Einfluss von Fieber auf das Liegeverhalten. Die Verhaltensänderungen bei Fieber sind vergleichbar mit dem Verhalten bei klinischen Erkrankungen.