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Künftig nur noch Spezialmilch?

Lesezeit: 3 Minuten

Auch in Deutschland schreitet die Diversifizierung im Milchregal voran. Was kommt auf Milcherzeuger zu?


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Selbstbewusst – und für viele im Auditorium arrogant – kündigte Dr. Ludger Breloh vom Lebensmittelhändler Rewe auf dem Berliner Milchforum im März an: „In absehbarer Zeit wird es im Handel nur noch Mehrwert-Milch geben. Ich empfehle den Molkereien, sich dringend damit zu beschäftigen – nur dann sind für uns noch langfristige Geschäftsbeziehungen möglich.“ Normale, konventionelle Milch habe im deutschen Handel keine Zukunft.


Unter Mehrwert-Milch versteht Dr. Breloh beispielsweise eine GVO-freie Milcherzeugung, Weidemilch, Heumilch, laktosefreie Milch oder den Verzicht auf Anbindehaltung. Damit könnten sich Milcherzeuger und Molkereien Alleinstellungsmerkmale im Markt schaffen.


Mit den Mehrwert-Milchprodukten sollen sich Preisschwankungen abfedern lassen. Und es sollen natürlich auch höhere Erlöse für Molkereien und Milcherzeuger möglich sein, verspricht zumindest der Handelsvertreter.


Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass die Diversifizierung der Milch in Deutschland stark voranschreitet. Dazu nur zwei Beispiele von den Discountern Aldi und Lidl.


Aldi kommt mit Weidemilch.

Seit Mai bietet Aldi Nord in Schleswig-Holstein in 300 Filialen regionale Weidemilch an. Der Discounter verkauft die frische Vollmilch (3,5% Fett) unter der Eigenmarke „Meierkamp“.


Die Milch stammt ausschließlich von Betrieben, die maximal 20 km von der schleswig-holsteinischen Nordseeküste entfernt sind. Die Kühe haben mindestens 120 Tage pro Jahr sechs Stunden täglich Weidegang. Für die Fütterung sind nur GVO-freie Futtermittel zugelassen. Die Packung trägt auch das „Gentechnikfrei“-Siegel.


Der Verkaufspreis im Laden beträgt 59 Cent und liegt damit aktuell 13 Cent über dem der konventionellen Milch.Diese hatte vor der Preissenkung im Mai ebenfalls 59 Cent gekostet. Produzent und Lieferant der Weidemilch ist die Osterhusumer Meierei Witzwort. „Aldi zahlt uns sehr gut für die Weidemilch und verzichtet auf Marge“, erklärt Geschäftsführer Christoph Bossmann.


Der Ladenverkaufspreis sei bewusst niedrig gewählt, damit mehr Verbraucher die Weidemilch kaufen. „Bei beispielsweise 99 Cent pro Liter würde der Absatz sehr niedrig ausfallen. Der Artikel ist sehr gut für unsere Auszahlung, hoffentlich nimmt ihn der Verbraucher an“, sagt Bossmann weiter. Aldi Nord prüft nach eigenen Angaben eine Ausweitung der Weidemilch auf weitere Regionen Deutschlands.


Lidl will nur noch GVO-frei.

Ab Juli bietet Lidl Frischmilch der Eigenmarke „Milbona“ in ganz Deutschland ausschließlich „ohne Gentechnik“ an. Im August sollen die Käse-Eigenmarken Emmentaler und Wiesenländer folgen.


Bereits seit Juli 2015 hat der Discounter in bayerischen Filialen Frischmilch und H-Milch der Eigenmarken „Milbona“ und „Ein gutes Stück Heimat“ nur noch gentechnikfrei im Angebot. Im süddeutschen Raum sollen ab August weitere Molkereiprodukte hinzukommen, beispielsweise Sahne, Quark, Crème Fraîche, Sauerrahm, Mozzarella und Käseaufschnitt.


2017 will Lidl auch H-Milch bundesweit ausschließlich GVO-frei anbieten. Langfristig setzt der Discounter nach eigener Aussage im Molkereisegment nur noch auf gentechnikfreie Produkte.


Die GVO-freien Produkte sollen die konventionellen Milchprodukte ersetzen. Für die höheren Kosten der Landwirte durch die GVO-freie Fütterung sowie den Einsatz heimischer Futtermittel zahlt Lidl nach eigener Aussage einen gemeinsam vereinbarten Zuschlag an die Milchbauern. Wie hoch dieser ausfällt, verrät der Discounter nicht. Für die Verbraucher ändert sich nichts: Die GVO-freien Milchprodukte sollen den gleichen Preis haben wie die konventionellen Milchprodukte.


Handel fordert immer mehr.

Die beiden Beispiele zeigen sehr deutlich: Der Handel verschärft fortlaufend die Bedingungen für die Molkereien und die Milcherzeuger.


Welche Chancen und Gefahren damit verbunden sind, lesen Sie im Standpunkt von Günther Felßner, Milchpräsident des Bayerischen Bauernverbandes. P. Liste

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