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Luzernesilage fördert die Futteraufnahme

Lesezeit: 4 Minuten

Mit 1/3 Luzerne und 2/3 Mais im Grundfutter erreichen wir eine Milchleistung von 10 400 kg pro Kuh, freut sich Dietrich Kirchner von der LAPROMA AG im thüringischen Schloßvippach. Der Betrieb in der Thüringer Ackerebene hat kein natürliches Grünland. Das Grundfutter für die rund 800 Kühe und ebenso viele Jungtiere wird komplett als Ackerfutter angebaut, und zwar als 260 ha Silomais, 210 ha Luzerne und 40 ha Gerste für Ganzpflanzensilage. Ackergras bauen wir nicht an, so Gerd Reifarth, verantwortlich für die Pflanzenproduktion. Bei unseren 440 mm Niederschlag im Jahr ist nach dem ersten Grasschnitt Schluss. Dagegen bringt Luzerne jeweils vier Schnitte in den Hauptnutzungsjahren. Reifarth rechnet dabei mit einem Ertrag von durchschnittlich 90 dt/ha TM. Warum erzeugt der Betrieb anstelle der Luzerne nicht mehr Ganzpflanzensilage, wie es viele der Nachbarn tun? In den letzten Jahren wurde Luzerne in Thüringen über das KuLaPProgramm gefördert. Das ist jetzt abgelaufen. Wir haben aber schon vorher Luzerne angebaut und werden es weiterhin tun, weil wir die guten Effekte in der Milchviehfütterung sowie für die Bodenfruchtbarkeit schätzen, erklärt Kirchner. So weiß der Vorsitzende aus USA-Besuchen, wie hoch man dort die Synergiefekte zwischen Luzerneenzymen und Mais bei der Verdaulichkeit der Mais- Durchflussstärke einschätzt. Zudem ist er mit der hohen Futteraufnahme seiner Kühe sehr zufrieden, die spricht Bände für die Schmackhaftigkeit und Verdaulichkeit der TMR, meint Kirchner. Deren gute Struktur schreibt er der Luzerne zu. Und dank des hohen Proteingehaltes der Luzerne braucht er nur wesentlich weniger Eiweiß für die verschiedenen Rinderrationen zuzukaufen, als es bei GPS der Fall wäre. Kirchner setzt das Grundfutter beispielsweise für die 44 kg Melker-Gruppe zu rund 69 % aus Mais- und zu 31 % aus Luzernesilage zusammen. Die Sommerration beträgt insgesamt 25 kg TM und besteht zu 54 % aus Grobfutter und zu 46 % aus Kraftfutter. Das Ganze bei einem Energiegehalt von 7 MJ NEL/kg TM und einem nutzbaren Rohproteingehalt von 16 g/kg TM. Absolut sind hier 9,4 kg TM Mais- und 4,3 kg TM Luzernesilage enthalten. In der entsprechenden Winterration nehmen die Kühe insgesamt sogar rund 27 kg TM auf. Die Mischungen bestehen neben den beiden Silagearten aus Sojabohnenschalen, Kraftfutter, Trockenschnitzeln, Melasse, Mineralfutter, Monocalciumphosphat, Propylenglykol und Viehsalz. Die dank der Luzerne hohe Trockensubstanzaufnahme wirkt sich auch gut auf die Tiergesundheit und in der Jungviehaufzucht aus, meint Kirchner. Unerlässlich: Mindestens 40 % Trockensubstanz Doch dazu muss die Silage Top-Qualität besitzen. Eine Analyse der in Schloßvippach erzielten Inhaltstoffe zeigt die Übersicht unten. Mit einem Energiegehalt von 5,7 MJ NEL/kg TM und mehr als 20 % Rohprotein, wie sie der 1. und 2. Schnitt meist bieten, sind wir sehr zufrieden, sagt Gerd Reifarth. Er verrät seine Tipps, damit die Silage so gut gelingt: ? Schnittzeit kurz vor der Knospe, das entspricht einem Rohfasergehalt von 22 bis 24 %; ? TM-Gehalt beim Silieren mindestens 40 %, Schwankungen unter 36 % und über 55 % möglichst vermeiden; ? Anwelkgrad möglichst in 24 bis 36 Stunden erreichen, dazu ist Zetten ca. zwei bis vier Stunden nach der Mahd notwendig; ? Schwaden ca. eine bis drei Stunden vor dem Häckseln; ? Einsatz von homofermentativen Milchsäurebakterien; ? Häcksellänge rund 2 bis 2,5 cm, Messer zweimal täglich schleifen; ? sorgfältiges Verteilen und Verdichten des Erntegutes im Silo das Festwalzen bestimmt die Arbeitsgeschwindigkeit der Häckselkette! ? Einwalzen von 0,5 kg Futterharnstoff pro m2 zur Konservierung der obersten Siloschicht; ? Abdecken des Silos mit Unterziehfolie und Silofolie sowie Reifenscheiben. Um beim Zetten oder Schwaden die fast unvermeidlichen Bröckelverluste der wertvollen Blätter zu reduzieren, werden diese Arbeiten möglichst in den frühen Morgenstunden im Tau erledigt. Weil nach Reifarths Ansicht das Einhalten des Trockensubstanzgehaltes ganz entscheidend für den Siliererfolg ist, überprüft er eine Probe bei mindestens jedem zweiten Zug mittels Mikrowelle. Bei zu großen Schwankungen wird das Häckseln notfalls ausgesetzt. Siliermittel wird in Schloßvippach grundsätzlich zugesetzt. Gute Erfahrungen hat man mit einem Produkt aus Milchsäurebakterien, milchsäureproduzierenden Bakterien und den Enzymen Cellulase, Amylase, Hemicellulase und Pentase gemacht (Feedtech 18 von DeLaval). Luzerne ist Baustein einer ordentlichen Milchleistung, ist Reifarth überzeugt. Aber die Wissenschaft muss neue Erkenntnisse liefern, damit wir sie künftig noch besser einsetzen können.

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