Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

Interview

Maisernte: nervig, teuer und mit Nachwehen

Lesezeit: 2 Minuten

Der nasse Herbst 2017 hat die Silomaisernte massiv erschwert. Wie sieht es im Norden Schleswig-Holsteins aus?


Das Wichtigste zu den Themen Rind + Milch mittwochs per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Röh: Die Ernte in diesem Jahr war nervenaufreibend. Zu dem permanenten Regen mit täglich 15 bis 20 mm Niederschlag kamen zwei Stürme, die einen Teil der Pflanzen abknickten. Durch die Niederschläge fand hier nur etwa 20% der Ernte zeitgemäß statt. 60% wurde zu spät eingefahren. Bei weiteren 20% der Ernte kamen Spezialkolonnen mit Raupenantrieb für die Häcksler und bei den abfahrenden Maschinen zum Einsatz. Die letzten Landwirte in meiner Beratungsregion haben ihren Mais am 10. November geerntet. 2 bis 3% der Ernte steht noch in Senken und auf Kuppen, die nicht befahrbar sind.


Welche Folgen haben die erschwerten Erntebedingungen?


Röh: Durch das Fahren mit halb befüllten Wagen dürfte die Ernte eineinhalb bis zweimal so teuer sein wie in normalen Jahren. Dort, wo Raupen zum Einsatz kamen, sicher dreimal so teuer. Das größte Problem ist aber die Zerstörung der Bodenstruktur. Regional werden einige Landwirte zu wenig Futter haben, weil auch die Ernte des dritten Grasschnittes schwierig war. Auf einigen Feldern konnten sie zudem wochenlang keine Gülle fahren oder Getreide säen.


Wirkt sich das auch auf die Maissilage-Qualitäten aus?


Röh: Wir müssen zunächst abwarten, was die Analysen ergeben. Der Großteil der Maisernte wird vermutlich vernünftig silieren. Das Problem sind die ganz späten Häckseltermine: Dort hatten wir Trockenmasse-Gehalte von 40 bis 45%, das erschwerte die Verdichtung und kann zu Verlusten durch Nacherwärmung führen. Vereinzelt werden wir Probleme mit Verpilzung haben, was den Geruch und Geschmack beeinträchtigt.


Welche Gefahren sehen Sie?


Röh: Pilzgifte greifen das Immunsystem der Tiere an. Auch andere Erreger können dann Krankheiten und Leistungsverlust hervorrufen. Das dürfen wir aber nicht pauschalisieren!


Wie sollten Landwirte auf die Probleme in diesem Jahr reagieren?


Röh: Vermutlich ist der Stärkegehalt der Maissilagen in Ordnung, aber die Verdaulichkeit der Restpflanzen eher schlecht. Zum Glück sind die Grassilagen in diesem Jahr qualitativ und energetisch gut. Damit gleichen wir fehlende Energie aus. Das größere Problem sind die Bodenschäden! Auf manchen Flächen erwarten wir 2018 Ertragseinbußen beim Mais. Denkbar ist, dort Getreide für Ganzpflanzensilage anzubauen und danach eine Zwischenfrucht. Das verbessert die Bodenstruktur und generiert eine weitere Ernte im Herbst.

Die Redaktion empfiehlt

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.