Es ist paradox: Da erklären „unsere“ Molkereien, dass der Markt Schuld sei, wenn der Milchpreis sinkt, und jeder Unternehmer sich dem Markt stellen müsse. Aber für sie selber soll das nicht gelten. Denn die Andienungspflicht passt nicht in einen freien Markt.
Auch das Argument mit den hohen Kosten in den Verarbeitungsanlagen und der damit verbundenen Planungssicherheit lasse ich nicht gelten. Schauen wir dazu ein Kraftfutterwerk mit eigenen Hafenanlagen an: Millionen-Investitionen in Anlagen und keine Verträge mit zwei Jahren Laufzeit. Dasselbe bei den Schlachthöfen: Riesige Bauten, ohne zu wissen, wo in ein paar Wochen das Vieh herkommt.
Diese Unternehmen stellen sich jeden Tag dem Markt. Das kann man von einer Molkerei auch erwarten! Für die Bauern gilt: Verkaufen ist etwas für Unternehmer, abliefern für Unterlasser.
Joachim Barth, 88416 Ochsenhausen