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Mast mit Grassilage – wo hakt es in der Praxis?

Lesezeit: 3 Minuten

Für welche Betriebe ist der Einsatz eines hohen Grasanteils in der Ration sinnvoll?


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Neve: Das ist nur sinnvoll für Betriebe mit einem hohen Grünlandanteil. Und auch nur dann, wenn mit der Zusammensetzung der Grasnarbe energiereiches Futter erzeugt werden kann. In der Gesamtration ist eine Energiekonzentration von mindestens 11,3 MJ ME zu erreichen.


Außerdem kann die Grassilage bei günstigem hofeigenem Getreide in der Ration als Proteinquelle dienen.


Klein- und Mittelrahmige Rinderrassen (Galloway, Highland, Angus, Hereford usw.) benötigen deutlich weniger Energie, damit sie nicht zu stark verfetten. Bei diesen Rassen kann je nach Zuchtrichtung die Grassilage sinnvoll sein.


Was sind die Vorteile einer grassilagebetonten Fütterung von Mastbullen?


Neve: Grassilage hat in der Regel 15% Rohprotein. Damit kann man teure Proteinfuttermitel wie Soja und Raps sparen. Bei ausreichendem Anwelkgrad hat die Grassilage auch eine bessere Strukturwirkung im Pansen als eine kurz gehäckselte Maissilage.


Der Calziumgehalt in Grassilage ist wesentlich höher als in der Maissilage. Auch der Gehalt an Mengenelementen ist in der Grassilage insgesamt deutlich höher. Nur Selen, Kobalt sowie Vitamine fehlen.


Wo liegen die Herausforderungen?


Neve: Grassilage erfordert aufgrund mehrerer Schnitte einen hohen Aufwand für die Arbeitserledigung. Es beinhaltet zum Beispiel drei- oder viermaliges Mähen, Zetten, Schwaden und Ernten. Der naturgemäße Gehalt an Sand ist ungünstig für die Silierung und Fütterung. Außerdem bringt Sand einen enormen Verschleiß für die Maschinen. Den Sandgehalt im Erntegut sollten Sie daher durch entsprechendes Management minimieren.


Zudem sind die Naturalerträge bei Grassilage viel niedriger als bei der Maissilage. Dadurch sind die Kosten je 10 MJ ME fast doppelt so hoch.Durch eine intensive Grünlandbewirtschaftung lassen sich aber sowohl Ertrag als auch Qualität steigern. Die Gräserzusammensetzung sollten Landwirte durch Narbenpflege, Nachsaat, Übersaat oder Neuansaat verbessern.


Außerdem ist das Wetterrisiko aufgrund der vielen Ernten weitaus größer als bei der Maissilage.


Für auslaufende Betriebe lohnt es sich nicht, ein Fahrsilo zu bauen. Für den Übergang können diese Betriebe die Grassilage einfach in Rundballen pressen und anschließend in Folie einwickeln.


Wie sollte die übrige Ration für die Bullen gestaltet sein?


Neve: Die Gesamtration sollte auf 11,3 MJ ME je kg Trockensubstanz ausgerichtet sein. Das erfordert bei Grassilage eine hohe Menge an energiereichem Kraftfutter. Getreide, Körnermais, Lieschkolbensilage und Corn-Cob-Mix kann man dafür verwenden.


Aber Achtung: Diese Komponenten sind sehr calziumarm.


Eine Kombination mit anderen energiereichen Grundfuttermitteln ist ebenfalls denkbar, wie z.B. mit Kartoffeln, Kartoffelpülpe und Zuckerrübenschnitzel.


Einen Spurenelementmangel müssen Sie durch entsprechende Mikrominerale ausgleichen.


Sind die Zuckergehalte in der Grassilage zu hoch, ist mit Körnermais gegenzusteuern. Dann verbietet sich ebenfalls der Einsatz von weiteren Komponenten mit schnell verfügbaren Kohlenhydraten.

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