Die Ration für die Mastbullen besteht aus 51% Weizen, 37% Körnermais und 2% Zuckerrübenmelasse zur Staubbindung. Die restlichen zehn Prozent bildet die Eiweißkomponente: Statt dem sonst üblichen Soja oder Rapsschrot muss Gramm nach den Qualitätsfleischvorgaben einen „Qualivo“-Ergänzer einsetzen, der aus Maiskleber, Mineralstoffen und Mikronährstoffen besteht.
Für die Ration setzt er überwiegend eigenen Weizen ein, muss aber noch rund 300 t im Jahr sowie 350 t Körnermais dazukaufen. Die Futterkosten einschließlich Stroh liegen bei den Qualivo-Bullen bei rund 550 € je Tier, bei den Färsen bei rund 350 €. Pro Tag liegen die Fütterungskosten bei den Mastbullen bei 2,50 €. Im Vergleich dazu lagen die durchschnittlichen Fütterungskosten bei konventioneller Mast und 516 Tagen Mastdauer laut Rinderreport Baden-Württemberg 2016 bei 1,20 €/Tier und Tag.
Die Mischung erstellt ein Dienstleister mit einer mobilen Schrotmühle, der etwa alle ein bis zwei Wochen auf den Hof kommt und einen entsprechenden Vorrat mischt. „Pro Woche schroten wir etwa 20 t“, erklärt Gramm. Das fertige Futter lagert er in einem kleinen Fahrsilo unterm Dach. Von dort aus nimmt er es mit der Frontladerschaufel auf, an der sich eine Austragsschnecke befindet. Er fährt dabei am Futtertisch entlang. Die Bullen werden ad libitum gefüttert, sie erhalten also keine festgelegte Menge. „Wir brauchen zum Füttern und Einstreuen nur unseren alten Pflegeschlepper mit 90 PS, keine aufwendige Mechanisierung“, nennt er einen Vorteil. Die Ration ist so ausgestaltet, dass die Tiere trotz der Sattfütterung nicht verfetten. Die Tageszunahmen liegen im Schnitt bei 1800 g. Während Fleckvieh auf Zunahmen von 1600 bis 1700 g pro Tier und Tag kommt, schaffen Charolais- oder Limousin-Bullen auch 2000 g.
Hinrich Neumann