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Melken mit Durchblick

Lesezeit: 5 Minuten

Ausreichend Licht am Arbeitsplatz ist wichtig für gute Leistungen. Das gilt auch im Melkstand. Die Herausforderung ist, die Zitzen gut auszuleuchten. Eine Lichtleiste kann dabei helfen.


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In den vergangenen Jahren hat sich die Gestaltung der Melkstände im Sinne der Kühe verändert: In modernen Melkständen können Melker kuhschonend Qualitätsmilch gewinnen. Die Räume sind pflegeleicht und haben niedrige Wartungskosten. Außerdem können in ihnen viele Kühe pro Stunde gemolken werden.


Betriebsleiter erwarten beim Melken nicht nur eine zügige, sondern auch saubere Arbeit von ihren Angestellten. Verschmutzungen oder Verletzungen der Zitze müssen gut zu erkennen sein, der Melker braucht eine gute Sicht aufs Euter. Dazu gehört auch das passende Licht. Hier gilt: Je kleiner die Details bei der Arbeitsaufgabe, desto heller muss die Beleuchtung sein.


Licht im Melkstand


Der Melkbereich sollte möglichst gleichmäßig ausgeleuchtet sein, damit die Kuh beim Betreten und Verlassen des Melkstandes keine Helligkeitsunterschiede überwinden muss. Das irritiert die Kuh ebenso wie Schattenwurf. Die Augen der Tiere brauchen länger, um sich an unterschiedliche Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Das verlangsamt ihre Bewegung. Auch für die Reinigungsarbeiten des Melkers während des Melkens muss die Beleuchtungsstärke für eine gute Arbeitsqualität ausreichen. ▶


Allgemein gilt für Arbeitsbereiche: Bei Büroarbeitsplätzen muss die Beleuchtung mindestens 500 Lux betragen. Sind technische Zeichnungen per Hand Teil der Arbeit, müssen es mindestens 750 Lux sein. Bei dem Werkstattarbeitsplatz eines Augenoptikers sind beispielsweise 1 500 Lux vorgeschrieben, während es im Melkstand lediglich 200 Lux sind. Das ist für die Anforderungen eines Melkers kaum ausreichend.


Bei einem Neubau sollte der Architekt die Beleuchtungs- und Lichtplanung überwachen. Die benötigte Art, Stärke, Anzahl, Verteilung und Ausrichtung der Lampen kann er per Computeranimation berechnen. Dafür werden zum Beispiel Raumgröße, Deckenhöhe und reflektierende weiße Wände berücksichtigt. Nicht außer Acht lassen darf er, dass die Melkstandkonstruktionen eventuell Schatten werfen. Außerdem ist die Lichtfarbe, also die sogenannte Temperatur des Lichts, wichtig. Je dichter das Spektrum am Sonnenlicht, desto besser.


Als Lichtquelle kommen heute fast ausschließlich LED-Lampen zum Einsatz. Sie sollten flimmerfrei sein und einen angenehmen Lichtton haben. Da gegenüber anderen Leuchtmitteln eine Energieeinsparung von bis zu 80% möglich ist, lohnt sich ein Wechsel zur günstigeren LED-Lampe häufig. LEDs sind außerdem extrem haltbar und langlebig. Bei kalten Temperaturen fallen Leuchtstoffröhren in der Lichtausbeute deutlich ab, was ihren Wirkgrad im Winter zusätzlich verschlechtert und damit ein Argument mehr für den Einsatz von LED-Lampen ist.


Das Euter im Fokus


Die empfohlenen 200 Lux reichen zum Ausleuchten des gesamten Melkbereichs, wie Zu- und Abtriebe oder die Melkergrube aus. Der eigentliche Arbeitsplatz des Melkers ist dagegen zum Großteil direkt am Euter, beziehungsweise an der Zitze. Die Montage von Lichtleisten oberhalb der Melkergrube führen zu starkem Schattenwurf und leuchten den eigentlichen Fokusbereich „Zitze“ nicht ausreichend aus. Um Abhilfe zu schaffen, integrierten manche Hersteller vor einigen Jahren Lampen in die Standfläche der Kuh, um die Euter von unten anzuleuchten. Die Idee hat sich nicht bewährt: Das Licht von unten blendete die Melker und die Lampen verschmutzten durch Kot, sodass der Beleuchtungseffekt nicht mehr gegeben war.


Lichtleiste bringt Überblick


Mit der Weiterentwicklung von schlag- und bruchfesten Spezial-LED-Röhren entstand die Idee, eine Lichtleiste direkt auf Höhe des Euters anzubringen. Die Lampen sind 1,2 bis 1,5 m lang und werden je nach Melkstandlänge in Reihe geschaltet. Sie befinden sich an der unteren Kante der Kotrinne des Melkstandes.


Die Röhren sind mit 28 mm schlank und blockieren die Sicht des Melkers nicht. Flackerfreies, blendfreies und auf das Arbeitsfeld gerichtetes Licht ermöglichen Helligkeiten von deutlich mehr als 1000 Lux. Die spezielle Bauform der Röhren mit V-förmigen LED-Leiterplatten (270°) richtet das Licht dahin, wo es benötigt wird, nämlich vom Melker weg auf den Euter- bzw. Zitzenbereich der Kühe. Die Helligkeit der Lampen lässt sich durch den Einbau eines Dimmers, je nach Anforderungen, regeln. Als Lichtfarbe zum Arbeiten empfiehlt sich „Tageslichtweiß“ mit 6000 Kelvin.


Besondere Anforderungen im Melkstand bestehen aus der Kombination von Wasser und Strom.


Herausforderung Wasser


In verschiedenen Praxisbetrieben hat sich die Schutzklasse IP 66 in der Leuchte, aber vor allem an den empfindlichen Kabelein- und -ausgängen bewährt. IP 66 bedeutet, dass das Material staubdicht und vor starkem Strahlwasser geschützt ist. Edelstahlverbinder zwischen den jeweiligen Röhren erhöhen den Schutz. Die LED-Röhre an sich ist geschlossen und damit vor eindringendem Wasser geschützt. Die gesamte Leuchtenreihe wird an einem LED-Treibermodul mit 48 Volt Gleichstrom betrieben. Ein Stromschlag für Mensch und Tier bei Bruch oder Defekt schließt sich dadurch aus.


Die Leuchten sind sehr robust und lassen sich biegen ohne zu brechen. Der Schlagschutz wird mit IK08 angegeben, was einem Schlag mit einem 1,7 kg schweren Hammer aus 30 cm Entfernung entspricht. Das komplette System ist in wenigen Stunden montiert. Die Hersteller geben fünf Jahre Garantie. Die Kosten betragen rund 110 €/laufendem Meter fertig montierter Lichtleiste. Abhängig von der Länge des Melkstandes werden mehr oder weniger Lampen lückenlos in Reihe verbaut.


kirsten.gierse-westermeier@topagrar.com


Unsere Autorin


Dipl.-Ing. agr. Christiane Brandes, InnnovationsTeam Brandes

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