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Mit dem Handy Fieber messen?

Lesezeit: 4 Minuten

Hilfe oder Spielerei? top agrar hat zwei Wärmebildkameras für das Smartphone getestet.


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Es klingt genial: Einfach einen Aufsatz auf das Smartphone stecken und schon verwandelt es sich in eine Wärmebildkamera. Quasi im Vorbeigehen soll sich dann z.B. die Körpertemperatur von Kühen erfassen lassen.


Doch klappt das? Und wie genau und hilfreich sind Wärmebildkameras für das Handy? Das haben wir zusammen mit Milcherzeuger Tobias Vollmers aus Sundern (Sauerland) getestet.


Zwei Kameras im Praxis-Test:

Exemplarisch haben wir die Fabrikate „Flir One“ und „Seek Thermal Compact“ unter die Lupe genommen (Übersicht 1).


  • Installation: Die Kameras sind auf etlichen Portalen im Internet erhältlich, sowohl für iOS als auch für Android. Bei der Auslieferung ist die Flir One in einem Karton verpackt, die Seek Thermal Compact zusätzlich in einer wasserfesten Schatulle. Praktisch, hierin lässt sie sich später immer wieder verstauen. Um loslegen zu können, müssen Sie die Kameras einfach an das Handy anstecken. Danach müssen Sie die passende App herunterladen. Beide sind kostenlos. Die Bedienung beider Kameras ist selbsterklärend und leicht zu verstehen.
  • Darstellung: Beide Kameras arbeiten mit verschiedenen Farbmustern bzw. Farbpaletten. So lassen sich die kalten von den warmen Stellen unterscheiden. An der fokussierten Stelle erscheint die Temperatur als Zahl. Die Flir One kombiniert die Wärmebildkamera mit der Digitalkamera. Dadurch ist die Anzeige deutlich schärfer und zeigt mehr Details. Beide Kameras können Fotos schießen und Videos drehen.
  • Messgenauigkeit: Um die Genauigkeit der Wärmebildkameras zu prüfen, haben wir die Körpertemperatur von Kühen erfasst. Gemessen haben wir im Abstand von 30 bis 50 cm an der Scheide der Tiere. Je kleiner der Distanz, desto genauer die Messung. Die Scheide ist gut durchblutet, es gibt keine störenden Haare. Die Werte haben wir mit dem Thermometer (rektal) verglichen.


Bei der Seek Thermal Compact mussten wir nach zwei Tieren abbrechen. Sie hat uns eine Körpertemperatur von 32,5 bzw. 31,0°C angezeigt, obwohl sie tatsächlich bei 39,2 bzw. 39,1°C lag. Womöglich lag es daran, dass wir die Kamera an ein iPhone 5 angeschlossen haben. Mit dem iPhone 6 soll die Messung genauer sein, das hatten wir aber nicht.


Besser klappte es bei der Flir One. Wir haben bei 32 Kühen die Temperatur per Kamera und Thermometer verglichen. Die Kamera kam im Schnitt auf 41,7°C, das Thermometer auf 39,1°C. Die Abweichung beträgt im Schnitt 2,6°C nach oben (Übers. 2).


Auffällig ist, dass bei unserem Test die Kamera grundsätzlich nach oben abgewichen ist. Und, dass je höher die tatsächliche Temperatur war, desto größer die Abweichung. So kam die Kamera bei einer Fieber-Kuh mit 40,9°C auf einen Wert von 46,0°C. Das ist unrealistisch, zeigt aber eine Tendenz.


  • Sonstiges: Beide Kameras brauchen viel Strom. Die Seek Thermal Compact nutzt den Akku des Handys und kann diesen in wenigen Stunden leer ziehen. Die Flir One hat einen eigenen Akku. Diesen müssen Sie separat laden.


Es gibt weitere Einsatzgebiete für die Wärmebildkameras, z.B. das Aufspüren von Euter- und Klauenerkrankungen, die Temperaturkontrolle im Silostock oder das Überprüfen der Elektro-Installation. Hilfreich ist dabei nicht unbedingt der exakt gemessene Wert, sondern der Vergleich, z.B. Wärmebild einer gesunden und einer erkrankten Klaue. „Das unterstützt, ersetzt aber nicht den Blick des Betriebsleisters“, meint unser Tester Tobias Vollmers.


Fazit für die Praxis:

Mit 250 bis 300 € sind die Kosten für Wärmebildkameras für das Smartphone vertretbar. Doch der Nutzen auf einem Milchviehbetrieb ist begrenzt. Bei unserem Test zum Fieber messen lieferten die Kameras Tendenzen, aber keine exakten Werte. Dennoch lässt sich z.B. in einer Problemgruppe schnell und einfach ein Überblick gewinnen, bei welchen Tieren das Thermometer nötig ist. P. Liste


top agrar Test

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