Die Demeter Heumilchbauern vermarkten bereits erfolgreich Milch und Fleisch aus muttergebundener Kälberaufzucht. Der Erzeugergemeinschaft gehören 31 Landwirte aus den Regionen Bodensee, Allgäu, Linzgau und Oberschwaben an. 2019 stellten alle Milcherzeuger auf muttergebundene Kälberaufzucht um. „Es ist wichtig, Handel und Tierschutz mit im Boot zu haben“, ist Rolf Holzapfel, Vertreter der Heumilchbauern, überzeugt. Gemeinsam mit der Tierschutzorganisation ProVieh und der Tierschutzbeauftragten eines Handelspartners legten sie Richtlinien fest. Diese besagen unter anderem, dass das Kalb nach der Geburt über einen gewissen Zeitraum aus dem Euter einer Kuh trinken dürfen muss. Festgelegt ist auch, dass sich die kuhgebundene Aufzucht über die ersten drei Lebensmonate des Kalbes erstrecken soll.
„Um die Kriterien zu überprüfen, haben wir ein zweistufiges Kontrollsystem entwickelt“, erklärt Holzapfel. ProVieh kontrolliert die Betriebe und der Wirtschaftsverein Demeter Heumilchbauern stellt die Zertifikate aus. Die Richtlinien gelten für weibliche und für männliche Kälber. „Wir garantieren jedem Mitgliedsbetrieb die Abnahme der Bullenkälber“, sagt Holzapfel. Sowohl das Kalbfleisch als auch die Milch(produkte) sind mit dem Siegel „Zeit zu zweit für Kuh+Kalb“ versehen.
Die Demeter Heumilchbauern produzieren jährlich etwa 7 Mio. kg Milch. Über eine Spedition erfassen sie den Rohstoff selbst. Mithilfe von Lohnverarbeitern lassen sie diesen veredeln. Über die Auszahlungspreise gibt Holzapfel keine Auskunft. „Wir haben zwar weniger Milch im Tank, dafür erwirtschaften wir für das Fleisch einen höheren Preis und profitieren von Aufschlägen auf den Milchpreis“, so der Landwirt. Das Konzept geht auf: Die Erzeugergemeinschaft vertreibt bundesweit ein breites Sortiment der Produkte. Die Nachfrage ist so groß, dass die Regale oft leer sind. „Uns geht es um den ganzen Prozess der Kälberaufzucht“, erklärt Holzapfel. „Wir sind sicher, dass wir der moralischen Verantwortung gegenüber unseren Tieren gerecht werden. Das wirkt sich letztlich auch auf die Produktqualität aus.“
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Die Demeter Heumilchbauern vermarkten bereits erfolgreich Milch und Fleisch aus muttergebundener Kälberaufzucht. Der Erzeugergemeinschaft gehören 31 Landwirte aus den Regionen Bodensee, Allgäu, Linzgau und Oberschwaben an. 2019 stellten alle Milcherzeuger auf muttergebundene Kälberaufzucht um. „Es ist wichtig, Handel und Tierschutz mit im Boot zu haben“, ist Rolf Holzapfel, Vertreter der Heumilchbauern, überzeugt. Gemeinsam mit der Tierschutzorganisation ProVieh und der Tierschutzbeauftragten eines Handelspartners legten sie Richtlinien fest. Diese besagen unter anderem, dass das Kalb nach der Geburt über einen gewissen Zeitraum aus dem Euter einer Kuh trinken dürfen muss. Festgelegt ist auch, dass sich die kuhgebundene Aufzucht über die ersten drei Lebensmonate des Kalbes erstrecken soll.
„Um die Kriterien zu überprüfen, haben wir ein zweistufiges Kontrollsystem entwickelt“, erklärt Holzapfel. ProVieh kontrolliert die Betriebe und der Wirtschaftsverein Demeter Heumilchbauern stellt die Zertifikate aus. Die Richtlinien gelten für weibliche und für männliche Kälber. „Wir garantieren jedem Mitgliedsbetrieb die Abnahme der Bullenkälber“, sagt Holzapfel. Sowohl das Kalbfleisch als auch die Milch(produkte) sind mit dem Siegel „Zeit zu zweit für Kuh+Kalb“ versehen.
Die Demeter Heumilchbauern produzieren jährlich etwa 7 Mio. kg Milch. Über eine Spedition erfassen sie den Rohstoff selbst. Mithilfe von Lohnverarbeitern lassen sie diesen veredeln. Über die Auszahlungspreise gibt Holzapfel keine Auskunft. „Wir haben zwar weniger Milch im Tank, dafür erwirtschaften wir für das Fleisch einen höheren Preis und profitieren von Aufschlägen auf den Milchpreis“, so der Landwirt. Das Konzept geht auf: Die Erzeugergemeinschaft vertreibt bundesweit ein breites Sortiment der Produkte. Die Nachfrage ist so groß, dass die Regale oft leer sind. „Uns geht es um den ganzen Prozess der Kälberaufzucht“, erklärt Holzapfel. „Wir sind sicher, dass wir der moralischen Verantwortung gegenüber unseren Tieren gerecht werden. Das wirkt sich letztlich auch auf die Produktqualität aus.“