Der amerikanische Zuchtwert Feed Saved (FSAV) gibt an, wie viel Futter eine Holsteinkuh pro Laktation einsparen kann, indem sie effizienter Milch produziert. Seit Dezember 2020 veröffentlicht das Rechenzentrum der USA, der Council on Dairy Cattle Breeding (CDCB), diesen neuen Index. Er ist in Pfund Trockenmasseaufnahme je Laktation angegeben (1 Pfund ≈ 0,45 kg). Beispiel: Ein Bulle hat einen FSAV von +200. Das bedeutet, dass seine Töchter im Mittel 200 Pfund (ca. 90 kg) weniger Trockenmasse je Laktation aufnehmen, als durch Milchleistung und Körpergröße zu erwarten wäre. Töchter eines Bullen mit -300 benötigen demnach im Mittel 300 Pfund (ca. 136 kg) mehr Trockenmasse pro Laktation.
Für die Berechnung des FSAV sind Informationen über Körpergröße und -gewicht ebenso wichtig wie das Merkmal Residual Feed Intake (RFI), auch Restfutteraufnahme genannt. Das beschreibt die Differenz der tatsächlichen und der aufgrund von Erhaltungsbedarf und Milchleistung erwarteten Futteraufnahme und ist mit 29% in dem Zuchtwert gewichtet.
Ein Großteil der Daten stammt aus Versuchsherden verschiedener Universitäten. Bei dem CDCB sind 650000 Datensätze zur täglichen Futteraufnahme hinterlegt, um die Restfutteraufnahme von 6200 Kühen zu berechnen.
Für genomisch getestete Bullen liegt die Sicherheit dieses Zuchtwerts bei 28%. Die nachkommengeprüften Vererber erreichen durchschnittlich 38 %.Um die Zuverlässigkeit des FSAV zu erhöhen, müssen noch mehr Daten in die Berechnung einfließen. Laut CDCB ist dieser Zuchtwert auch für andere Rassen geplant, sobald dort Daten verfügbar sind. Futtereffizienzmerkmale sind im NM$ mit 14% und im TPI mit 8% berücksichtigt.
EcoFeed-Index
Unabhängig von der nationalen Zuchtwertschätzung weist die amerikanische Zuchtorganisation ST Genetics den EcoFeed, einen firmeninternen Futterverwertungsindex, aus. Dieser basiert auf den Daten von knapp 6000 weiblichen Nachkommen. Das Unternehmen erhebt die Daten bereits bei Rindern im Alter zwischen 150 und 300 Tagen im Ohio Heifer Center in South Charleston. Auf dem landwirtschaftlichen Betrieb werden täglich die Futteraufnahme mit Wiegetrögen und das Körpergewicht der Tiere gemessen, um daraus die Tageszunahmen zu ermitteln. Anhand dieser Daten lässt sich für jedes Tier ein RFI-Wert errechnen. „Der RFI bei noch wachsenden Rindern korreliert mit 0,2 bis 0,5 positiv mit dem der Kühe in Laktation“, sagt Dr. Claas Heuer, von ST Genetics, der den Index berechnet. Zum Jahreswechsel sollen zusätzlich Daten zur Futteraufnahme, Milchleistung und zum Körpergewicht von 1500 Kühen den EcoFeed ergänzen, deren Daten zuvor auch als Rinder erfasst wurden. Alle Tiere stammen aus dem eigenen Bullenportfolio. Die Sicherheiten liegen bei 60 bis 70%.-af-
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Der amerikanische Zuchtwert Feed Saved (FSAV) gibt an, wie viel Futter eine Holsteinkuh pro Laktation einsparen kann, indem sie effizienter Milch produziert. Seit Dezember 2020 veröffentlicht das Rechenzentrum der USA, der Council on Dairy Cattle Breeding (CDCB), diesen neuen Index. Er ist in Pfund Trockenmasseaufnahme je Laktation angegeben (1 Pfund ≈ 0,45 kg). Beispiel: Ein Bulle hat einen FSAV von +200. Das bedeutet, dass seine Töchter im Mittel 200 Pfund (ca. 90 kg) weniger Trockenmasse je Laktation aufnehmen, als durch Milchleistung und Körpergröße zu erwarten wäre. Töchter eines Bullen mit -300 benötigen demnach im Mittel 300 Pfund (ca. 136 kg) mehr Trockenmasse pro Laktation.
Für die Berechnung des FSAV sind Informationen über Körpergröße und -gewicht ebenso wichtig wie das Merkmal Residual Feed Intake (RFI), auch Restfutteraufnahme genannt. Das beschreibt die Differenz der tatsächlichen und der aufgrund von Erhaltungsbedarf und Milchleistung erwarteten Futteraufnahme und ist mit 29% in dem Zuchtwert gewichtet.
Ein Großteil der Daten stammt aus Versuchsherden verschiedener Universitäten. Bei dem CDCB sind 650000 Datensätze zur täglichen Futteraufnahme hinterlegt, um die Restfutteraufnahme von 6200 Kühen zu berechnen.
Für genomisch getestete Bullen liegt die Sicherheit dieses Zuchtwerts bei 28%. Die nachkommengeprüften Vererber erreichen durchschnittlich 38 %.Um die Zuverlässigkeit des FSAV zu erhöhen, müssen noch mehr Daten in die Berechnung einfließen. Laut CDCB ist dieser Zuchtwert auch für andere Rassen geplant, sobald dort Daten verfügbar sind. Futtereffizienzmerkmale sind im NM$ mit 14% und im TPI mit 8% berücksichtigt.
EcoFeed-Index
Unabhängig von der nationalen Zuchtwertschätzung weist die amerikanische Zuchtorganisation ST Genetics den EcoFeed, einen firmeninternen Futterverwertungsindex, aus. Dieser basiert auf den Daten von knapp 6000 weiblichen Nachkommen. Das Unternehmen erhebt die Daten bereits bei Rindern im Alter zwischen 150 und 300 Tagen im Ohio Heifer Center in South Charleston. Auf dem landwirtschaftlichen Betrieb werden täglich die Futteraufnahme mit Wiegetrögen und das Körpergewicht der Tiere gemessen, um daraus die Tageszunahmen zu ermitteln. Anhand dieser Daten lässt sich für jedes Tier ein RFI-Wert errechnen. „Der RFI bei noch wachsenden Rindern korreliert mit 0,2 bis 0,5 positiv mit dem der Kühe in Laktation“, sagt Dr. Claas Heuer, von ST Genetics, der den Index berechnet. Zum Jahreswechsel sollen zusätzlich Daten zur Futteraufnahme, Milchleistung und zum Körpergewicht von 1500 Kühen den EcoFeed ergänzen, deren Daten zuvor auch als Rinder erfasst wurden. Alle Tiere stammen aus dem eigenen Bullenportfolio. Die Sicherheiten liegen bei 60 bis 70%.-af-